Nairobi/Mogadischu. Somalische Piraten haben den griechischen Frachter "MS Lugela" in ihre Gewalt gebracht. Ein Sprecher der EU-Antipiratenmission Atalanta berichtete, die Reederei habe am Samstagmorgen einen Notruf des unter Panama-Flagge fahrenden Schiffes erhalten. Kurz danach brach jeder Kontakt ab.
Am Sonntag war die Lugela bereits in Richtung somalische Küste unterwegs. Das mit Metall beladene Schiff hat zwölf Mann Besatzung, alle aus der Ukraine. Zum Zeitpunkt des Überfalls etwa 900 Seemeilen östlich der somalischen Hafenstadt Eyl war die "Lugela" unterwegs nach Mauritius.
Die Gewässer vor der somalischen Küste gelten wegen der häufigen Piratenangriffe als besonders gefährlich für die internationale Schifffahrt. Derzeit halten Piraten etwa 20 Schiffe in verschiedenen Häfen des von Bürgerkrieg zerrissenen Landes fest. Da Somalia seit 1991 keine funktionierende Regierung und auch keine Küstenwache hat, patrouillieren internationale Kriegsschiffe vor der somalischen Küste. Immer häufiger haben die Piraten jedoch ihre Angriffe in den Indischen Ozean verlegt. (dpa)