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Geplante Entlassungen: IG Metall attackiert Wabco-Spitze

08.07.2009 14:25 Uhr
Geplante Entlassungen: IG Metall attackiert Wabco-Spitze
Wabco-Beschäftigte protestierten Mitte Juni gegen die geplanten Entlassungen. Die IG-Metall greift nun die Unternehmensspitze an.
© Foto: ddp

Nutzfahrzeugzulieferer in der Kritik / Gewerkschaft verlangt verlängerung der Kurzarbeit statt Kündigungen

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Hannover. Die Gewerkschaft IG Metall hat wegen der geplanten Entlassung von 300 Beschäftigten das Management des Nutzfahrzeugzulieferers Wabco attackiert. IG Metall-Bezirkschef Hartmut Meine sagte am Mittwoch bei einer Protestkundgebung in Hannover vor rund 1000 Teilnehmern, die Beschäftigten hätten in den vergangenen Boom-Jahren für das Unternehmen knüppeln müssen, würden nun aber in Krisenzeiten vom Hof gejagt. Dies werde die Gewerkschaft nicht akzeptieren. Statt betriebsbedingt zu kündigen, müsse Wabco die Kurzarbeit verlängern. Meine kündigte weitere Aktionen an. Wabco will wegen der schweren Branchenkrise 300 von 2400 Beschäftigten an den Standorten Hannover und Gronau entlassen. Meine sagte, Wabco-Europachef Jacques Esculier habe im vergangenen Jahr ein Gehalt von 683.000 Dollar erhalten. Von einem Manager, der so viel verdiene, könne man erwarten, dass er bessere Konzepte entwickle als einfach Mitarbeiter zu entlassen. Die Beschäftigten hätten die Gewinne der vergangenen Jahren erarbeitet. Der Betriebsrat stellte ein Konzept vor, mit dem betriebsbedingte Kündigungen verhindert werden könnten. Es sieht neben freiwilligen Abfindungsangeboten und Altersteilzeit auch vor, die Kurzarbeit bis maximal März 2011 zu verlängern. Das Programm würde Wabco insgesamt 20 Millionen Euro kosten. Dieses Geld sei eine Investition in die Zukunft, sagte der Betriebsratschef in Hannover, Michael Zyla. Wabco brauche nach der Krise qualifizierte Mitarbeiter. Das Unternehmen habe sich aber bislang keinen Millimeter bewegt. Die Verhandlungen mit der Geschäftsführung werden am Donnerstag fortgesetzt. Ein Wabco-Sprecher wollte das Konzept des Betriebsrats unter Verweis auf die laufenden Verhandlungen nicht kommentieren. Das Unternehmen hatte seit dem Herbst bereits rund 600 Arbeitsplätze abgebaut. Der Konzern fertigt unter anderem elektronische Brems- und Fahrzeugregelsysteme. Die Geschäftsführung hatte die Pläne für die Entlassungen damit begründet, die Möglichkeiten sozialverträglicher Lösungen zum Abbau der Überkapazitäten seien erschöpft. Das gelte auch für das Instrument der Kurzarbeit. (dpa)

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