Frankfurt/Main. Im Tarifstreit mit der Deutschen Bahn wird die Gewerkschaft Deutscher Lokführer (GDL) gleichzeitig im Personen- und Güterverkehr streiken. Die bundesweiten Aktionen im Güterverkehr sollen an diesem Mittwoch um 12.00 Uhr beginnen, im Nah- und Fernverkehr am Donnerstag um 2.00 Uhr. Das habe der Vorstand beschlossen, teilte die GDL heute in Frankfurt mit. Der Arbeitskampf soll in der Nacht zum Samstag um 2.00 Uhr enden. Die Deutsche Bahn habe immer noch kein verhandlungsfähiges Angebot vorgelegt, betonte die Gewerkschaft. GDL-Chef Manfred Schell: „Es reicht nicht, uns abgesehnen von dem Tarifabschluss der Transnet/GDBA, mit rund 100 bezahlten Überstunden in 2007 und zwei Stunden bezahlter Arbeitszeiterhöhung ab 2008 abzuspeisen.“ Schon bei der heutigen Arbeitszeit mit 41 Wochenstunden hätten Lokführer und Zugbegleiter Ausbleibezeiten von bis zu 55 Stunden, begründete Schell die Ablehnung des Bahn-Vorschlags. Der durchschnittliche Nettolohn von Lokomotivführern betrage 1500 Euro, von Zugbegleitern lediglich 1400 Euro. „Wir wollen ein verhandlungsfähiges Angebot“, so Schell. „Über Lohnerhöhung und Arbeitszeitverbesserungen muss man mit uns verhandeln.“ Die GDL fordert einen eigenständigen Tarifvertrag für das Fahrpersonal und bis zu 31 Prozent mehr Gehalt. Das jüngste Angebot der Bahn von Mitte Oktober enthält außer einer Einkommenserhöhung von 4,5 Prozent und einer Einmalzahlung von 600 Euro zusätzliche Verdienstmöglichkeiten durch Mehrarbeit und günstigere Dienstpläne. (sb)
GDL setzt Arbeitskampf fort
62 Stunden Streik im Güterverkehr: Lokführer treten ab Mittwoch 12 Uhr erneut in den Ausstand - auch Personenverkehr betroffen