Frankfurt/Main. Nach dem Abbruch der Tarifverhandlungen mit der Deutschen Bahn will die Lokführergewerkschaft GDL vom 7. Januar an Januar wieder streiken. Der Arbeitskampf werde im Personen- und Güterverkehr beginnen, teilte die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) heute in Frankfurt mit. In diesem Jahr werde es keinen Streik mehr geben. Die Streiks im Januar will die GDL erst beenden, wenn „ein tragfähiges Angebot“ der Deutschen Bahn vorliegt. Der Konzern forderte die GDL zu einem „geregelten Schlichtungsverfahren" auf, was die Gewerkschaft umgehend ablehnte. Die für ein solches Verfahren erforderliche Schlichtungsvereinbarung hatte die GDL im vergangenen Jahr gekündigt. Der GDL-Vorsitzende Manfred Schell sagte: „Wir werden den Arbeitskampf solange führen, bis sich nach unserem Verständnis ein vernünftiges Ergebnis zeitigt.»" Der Arbeitskampf solle auch während neuer Verhandlungen nicht unterbrochen werden. Wie lange der Ausstand dauern werde, habe allein die Bahn in der Hand, betonte Schell. Deutsche-Bahn-Personalvorstand Margret Suckale sagte in Berlin, ein Schlichtungsverfahren sei aus Sicht der Bahn notwendig, „um in der Sache endlich weiterzukommen, Streiks zu vermeiden und Schaden von unseren Kunden abzuwenden". Alle Gewerkschaften, also auch Transnet und die GDBA, sollten sich daran beteiligen. „Wir sind auf dem Verhandlungsweg seit neun Monaten noch kein Jota weitergekommen“, betonte Schell. Die GDL bestehe auf einem eigenständigen Tarifvertrag. Davon habe sich die Bahn aber schon nach wenigen Verhandlungen verabschiedet. Deshalb habe die GDL die Verhandlungen am Mittwoch ergebnislos abgebrochen. Die Lokführergewerkschaft wird künftig ihre Streiks auch bei neuen Verhandlungen mit der Deutschen Bahn nicht mehr unterbrechen. Das sagte GDL-Chef Manfred Schell heute in Frankfurt. Der Arbeitskampf werde erst beendet, wenn „wir felsenfest davon überzeugt sind, dass wir auf einem richtigen Weg sind“, sagte Schell. In dem seit Monaten festgefahrenen Konflikt hatten sich die Deutsche Bahn und die GDL erst vor gut zwei Wochen, am 4. Dezember, nach zähem Ringen und tagelangen Streiks auf die Fortsetzung von Tarifverhandlungen verständigt. Zuletzt hatten beide Seiten darüber gesprochen, was in einem gemeinsamen Basis-Tarifvertrag für alle Beschäftigten der Bahn geregelt wird und was die GDL in einem eigenständigen Tarifvertrag für die Lokführer aushandeln kann. Die GDL forderte zuletzt Einkommenszuwächse von mindestens zehn Prozent. (dpa)
GDL: Ab Januar neue Streiks im Güterverkehr
Die Lokführergewerkschaft GDL kündigt neue unbefristete Bahn-Streiks ab Anfang nächsten Jahres an