Frische Frachtideen für frostige Waren

In Kürze Was generell im Auflieger-bereich gilt, hat bei den Kühlfahrzeugen und deren Aus-stattungen einen noch höheren Stellenwert: Effizienz und CO2 -Einsparungen sind durch ein geringeres Gewicht und Zertifikate allein nicht zu erreichen. Permanente Kontrolle und Vergleichbarkeit sind wichtig, um Innovationen voranzutreiben. Für nachhaltige Transportkälte ist zu-allererst ein probates Aggregat sowie ein zukunftsfähiges Kältemittel notwendig, bevor es an die Fahrzeug-Hardware geht. Nahezu alle mobilen Transportkälte-anlagen arbeiten noch immer mit fluorierten Kältemitteln, sogenannten F-Gasen, von denen die meisten ein hohes Treibhausgaspotenzial beziehungsweise Global Warming Potential (GWP) aufweisen. Bis 2030 jedoch müssen alle EU-Mitgliedstaaten gemäß dem Green Deal die Treibhausgas-Emissionen um 55 Prozent gegenüber den Werten von 1990 senken und bis spätestens 2050 schließlich klimaneutral sein. Die sogenannte F-Gas-Verordnung (EU) 517/2014 schreibt dem Industriesektor bis 2030 außerdem eine Verringerung der Treibhausgas-Emissionen um mehr als 70 Prozent gegenüber 1990 vor. Natürliche Kältemittel als Alternative Die Preise für synthetische Kältemittel sind seit Einführung der Verordnung stark gestiegen. Für den Einsatz natürlicher Kältemittel hat sich Ecooltec Grosskopf entschieden und seine neuen Transportkältemaschinen darauf ausgelegt. Auch das Füllvolumen wurde laut Hersteller um 90 Prozent gegenüber herkömmlichen Systemen auf unter 1,5 Kilogramm Propen, verteilt auf zwei Kreisläufe in zwei Kältekammern, verringert. R1270 (Propen, GWP: 2) zirkuliert in einem vollhermetischen Kreislauf; die Kälteerzeugung läuft ausschließlich außerhalb des Aufbaus "im Freien" ab. Im Aufbau verwendet die neue TM182-Transportkälte-Anlage ausschließlich CO2 (GWP: 1) zur Kälteverteilung. Kühltransport-Pilotprojekt aus Berlin Für Mitsubishis neue TFV150GA-Kühllösung hat sich die Sünkler Spedition + Transportlogistik GmbH aus Berlin entschieden. Mittels eines vollthermischen 3-D-Scroll-Kompressors soll die Maschine im Vergleich zu üblichen Anlagen 20 bis 30 Prozent weniger Energie benötigen. Eingesetzt wird hier das Kältemittel R410A mit THG-Wert von 2090 - was knapp 50 Prozent weniger CO2-Emissionen entspricht. "Uns gefällt, dass die Kühlmaschine sehr leise ist und vor allem die Bedienung relativ einfach funktioniert. Durch die Möglichkeit, bis zu vier Programm-Tasten mit verschiedenen Setpoints zu belegen, können wir unsere benötigten Temperatur-Einstellungen vorprogrammieren und per Kopfdruck abrufen", erklärt Geschäftsführer Michael Sünkler. Die Anlage sei vollumfänglich pharma-konform gemäß GDP, so Christian Specht, Geschäftsführer des European Institute for Pharma Logistics (EIPL). Im Tiefkühl-bereich erreicht die TFV150GA rund 8000 Watt Kühlleistung, der Defrost dabei soll in drei Minuten erledigt sein. Da auch die Heizleistung in der Pharmalogistik gut drei Viertel der Betriebszeiten ausmacht, arbeitet das Gerät mit einem Wärme-pumpen-System, was den Dieselverbrauch auf gut die Hälfte reduzieren soll. Emsländer Entwicklungen Krone, Hersteller und Co-Entwickler des Mehrkammer-Kühlaggregats Celsineo, konnte letzten Herbst auf der IAA demonstrieren, wie vielseitig sein Kühl-sattelauflieger Cool Liner sein kann. Als nachhaltiger Innovationsträger stand der vollelektrische E-Cool Liner mit eigenem Antriebsstrang sowie Celsineo-Aggregat als Messe-Highlight parat. Die große Traktionsbatterie-Version des E-Cool Liner kann laut Hersteller vollgeladen eine Betriebszeit des Kühlaggregats im Tiefkühlmodus von bis zu 36 Stunden gewährleisten - mit Rekuperation lässt sich diese Zeitspanne noch verlängern. Vorgestellt wurde dort auch der ebenfalls vollelektrische Cool Liner mit Carrier Vector HE 19 E-Kühlgerät; er ist damit für geräuscharme Nachtanlieferungen prädestiniert. Als vielseitig gelten dürfte auch das dritte Exponat aus dem Kühlsektor: der Cool Liner Multitemp, der ein flexibles Mehrkammersystem besitzt. Je nach Kundenbedürfnissen können dort die Montagepositionen der Zusatzverdampfer flexibel angepasst werden. Sonnige Zeiten, sichere Systeme Gemeinsam mit SAF Holland, dem Solarzellenfertiger Sono Motors sowie Carrier Transicold entwickelte Hersteller Kögel den E-Cool, einen Kühltrailer mit Photovoltaik. Das System beinhaltet eine Solarfläche von 26 Quadratmeter, der durchschnittliche Energieertrag wurde mit knapp 12 kWh pro Tag beziffert. Der Generator der Trakr-Trailerachse schaltet sich ab 15 km/h zu und kann bis zu 17 kW erzeugen. Per Batterie kann bis zu 34 kWh zwischengespeichert werden, was das Kühlgerät bis zu zehn Stunden mit Strom versorgt. Je nach Nutzung soll sich der Gesamtverbrauch des Sattelzugs um bis zu drei Liter Diesel pro 100 Kilometer reduzieren. Anders gelagert ist der Fokus des Tiefkühlsattelkoffers S.KO COOL von Schmitz Cargobull: Seine Sicherheitsausstattungen entsprechen den TAPA TSR1-Standards, um Verluste in der Lieferkette zu reduzieren. Ein in der TrailerConnect-Telematik vernetztes akustisches Alarmsystem löst bei unautorisiertem Zugang zum Trailer Alarm aus. Daneben stellt das elektronische Türverschlusssystem TL4 sicher, dass die Ware vor dem Zugriff unbefugter Dritter geschützt ist. Weiterentwickelt wurde auch das Luftverteilungs-system zur Vermeidung von "Wärmenestern" sowie für einfacheres Handling im Transportalltag. Klimaneutrale Produktion und Recyclefähigkeit sind in Dornstadt bei Kiesling gang und gäbe. Freie Konfigurierbarkeit und Mehrkammersysteme bietet Fahrzeugbau Winter in Eichenzell. „Sinnvolle Ergänzung zur Rekuperation” Paul Stempfle leitet in Burtenbach die Trailer-Vorentwicklung Paul Stempfle war bei Kögel maßgeblich am E-Cool-Tiefkühlauflieger beteiligt. „Je mehr Modul-Fläche genutzt werden kann, desto höher die Energieausbeute.“ Eine Hauptolle spiele das Batteriemanagement, um viel nachhaltige Energie zu nutzen. Wo es mögliche Problemzonen gibt? „Es kommt stets auf intelligente Steuerungselemente an, die flexibel auf die jeweiligen Einsatzfälle reagieren Mehr zum Thema finden Sie unter #Kuehlfahrzeuge www.verkehrsrundschau-plus.de/hashtag

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