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Fret SNCF schnürt Rettungspaket für Frachtsektor

28.07.2009 09:21 Uhr
Fret SNCF schnürt Rettungspaket für Frachtsektor
Die französische Staatsbahn SNCF soll durch Umstrukturierung wettbewerbsfähiger werden
© Foto: SNCF

Französische Staatsbahn will Einzelwaggonservice neu ausrichten und Tarife anheben

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Paris. Über ein auf zwei Jahre begrenztes Rettungskonzept für die Frachtaktivitäten der französischen Staatsbahn SNCF soll im September deren Verwaltungsrat entscheiden. Es wurde letzte Woche vorgestellt und sieht im Wesentlichen vor, die bisherigen Verlustquellen, allen voran den Einzelwaggonservice, zu stopfen und die verbleibenden Aktivitäten auf neue Transporttechnologien auszurichten. Die Güterzüge mit Frachten mehrerer verschiedener Verlader ganz aufzugeben, wäre ein heikles Politikum. Sie sollen jetzt jedoch auf Gefahrguttransporte und solche von großformatigen Ladungen ausgerichtet werden. Ferner will die Bahn dafür Sorge tragen, dass jeweils mehrere Waggons zusammengestellt werden können und nicht nur ein einziger in den Transportfluss integriert werden muss. Das universelle Stückgutangebot der Bahn werde es somit nicht mehr geben, kommentieren Beobachter die Pläne. Ferner will Fret SNCF die Tarife insgesamt auf Selbstkostenhöhe anheben und sie nicht mehr an die der Straßenkonkurrenten anzupassen versuchen. Aus dem Nahtransportbereich mit kleinen Frachtvolumen will sich die französische Staatsbahn zu Gunsten lokaler und regionaler Akteure zurückziehen und diesen dabei technische und finanzielle Hilfestellung leisten. Ihr Hauptziel ist es, die Strukturkosten von derzeit 20 Prozent Anteil an den Gesamtkosten auf Dauer zu halbieren. Um die Güterbahn wettbewerbsfähiger zu machen, will SNCF spezielle Tochterunternehmen gründen, die arbeitsrechtlich an den Privatsektor angelehnt sind. Geplant ist zunächst ein Kombi-Express-Service und ein Angebot für die Stahlindustrie. Die durch die geplanten Umstrukturierungen erwarteten Zusatzeinnahmen sollen nach Bahntransportchef Pierre Blayau in den „Bahntransport von morgen" investiert werden. Hierzu zählt er das „Carex"-Projekt zum Aufbau eines europaweiten Netzes von Hochgeschwindigkeits-Frachtzügen à la TGV, maritime Autobahnen, der Kombitransport, innovative City-Logistik sowie Investitionen im Bereich der Seehäfen und die Einrichtung weiterer Multimodal-Terminals im Inland. Fret SNCF hat laut Presseberichten bis Ende Mai trotz der Krise weitere Marktanteile an die private Konkurrenz verloren. Diese hält nunmehr zwölf Prozent gegenüber acht Prozent Ende 2008. In fünf Monaten haben Euro Cargo Rail (DB) und die anderen privaten Anbieter demnach fast ebenso viel hinzugewonnen wie während der gesamten ersten eineinhalb Jahre nach der Liberalisierung des Sektors. (jb)

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