Fremde Helfer an

Selbst anpacken oder Dienstleistungen einkaufen? Einige Services rund ums Fahrzeug können im Leasing günstiger sein als in der EigenregieFremde Helfer ander Motorhaube Warum Spediteur Hubertus Kobernuss in seinem Fuhrpark auf Serviceleasing setzt und Branchenkollege Wolfgang Detmers fallweise die Variante Finanzleasing bevorzugt, lesen Sie hier.Wer für den Lebensmittelhandel fährt, operiert mit engen Zeitfenstern. Ein Unternehmer, der in diesem Markt tätig ist, muss stündlich auf seine Fahrzeuge zugreifen können. „Wenn ein LKW wegen Reparatur oder Wartung ausfällt, brauchen wir umgehend ein Ersatzfahrzeug“, formuliert Hubertus Kobernuss. Für den Inhaber der gleichnamigen Spedition im niedersächsischen Uelzen (siehe Kasten S. 27), welche sich vor allem mit Silotransporten für Lebensmittel sowie dem Umschlag temperaturgeführter Güter einen Namen gemacht hat, muss die Fahrzeugfinanzierung alle Reparaturen einschließen. Gleichzeitig dürfen die anfälligen Finanzierungskosten nicht ins Uferlose steigen. Günstig finanziert und stets fahrbereitDeshalb setzt Kobernuss seit gut sieben Jahren auf Serviceleasing. Derzeit sind 68 Euro-5-Actros mit Leasingverträgen von Mercedes-Benz-Charterway finanziert. Die Raten decken damit auch sämtliche Werkstattarbeiten sowie das Fahrzeugmanagement ab. Weitere Dienstleistungen wie KFZ-Versicherung oder Reifenersatz überlässt der Transporteur aus Kostengründen seinen bisherigen Servicepartnern. Generell gilt: Die Höhe der Finanzierungsraten für Serviceleasing ist von den jeweiligen Produkten und ihrer Zusammensetzung abhängig. „Mit den gebuchten Dienstleistungen spare ich gegenüber Lösungen, die auf dem freien Markt erhältlich sind, zirka 10 bis 15 Prozent“, rechnet Kobernuss vor. Ein wesentlicher Vorteil liegt in der ständigen Einsatzbereitschaft der Trucks. Dies konnte die eigene Werkstatt nicht mehr garantieren. Als die Actros- die alte SK-Baureihe ablöste, zeigte sich das hauseigene Werkstattpersonal trotz guter Qualifikation mit der Wartung überfordert und wurde aufgelöst. Außer den Kosten spart Kobernuss mit dem Serviceleasing laut eigener Aussage auch Zeit, weil er sich um die Fahrzeugadministration nicht mehr kümmern muss und nur noch einen Ansprechpartner für alle Fragen bezüglich der Mercedes-Flotte hat. „Weil auch Auswärtsreparaturen problemlos ablaufen, kann ich mit Serviceleasing allen Kunden eine individuelle und flexible Transportabwicklung garantieren“, verweist der Manager auf den Vorteil des Kundendienstnetzes von Mercedes-Benz-Charterway mit rund 2700 Service-Stationen in Europa. Leasing als Reaktion auf Basel 2Egal ob 30-Tonnen-Container, Baugeräte, Maschinen oder anderes Schwergut zu transportieren ist: Für ihre Spezialtransporte setzt auch die Detmers Transport GmbH in Mannheim ausschließlich geleaste Fahrzeuge ein. Weil die langjährige Hausbank als Folge von Basel 2 auf verkürzten Bilanzen bestand, wechselte Geschäftsführer Wolfgang Detmers zum Leasing und arbeitet vorwiegend mit Herstellertöchtern wie Scania Finance zusammen. Im Gegensatz zu seinem Branchenkollegen Kobernuss hält sich Detmers aber alle Optionen offen und entscheidet bei jeder Anschaffung neu, ob er auf reines Finanzleasing oder aber Serviceleasing setzt, also die neue Einheit mit den Monatsraten lediglich finanziert oder zusätzliche Services einkauft. „Anhand mehrerer Einzelkriterien rechnen wir nach, was günstiger ist, Finanzleasing oder Serviceleasing“, betont der Mannheimer Unternehmer. Ein paar Faustregeln sind so im Laufe der Jahre entstanden. So werden für Bordkräne und anderes Spezialequipment in der Regel nur Finanzierungsraten überwiesen und mit Wartung und Reparatur eigene Vertragspartner beauftragt, denn die Werkstätten der Finanzierungspartner sind mit solchen Aufgaben erfahrungsgemäß überfordert. Was im umgekehrten Fall nicht heißt, dass für alle Standardfahrzeuge Serviceleasing die bessere Alternative ist. Auch hier entscheidet der Einzelfall. „Wenn nach Ablauf des Leasingvertrags eine Übernahme der Einheiten geplant ist, spricht viel für reines Finanzleasing“, sagt Detmers.Werden Zugmaschine oder Anhänger erst nach der Übernahme von eigenen Mitarbeitern oder Vertragspartnern in Schuss gehalten, müssen erhöhte Kosten für Einarbeitung und Weiterbildung zugerechnet werden. Für neue Modelle fallen die Kalkulationen der Leasinggeber für Reparatur und Wartung höher aus, hat Detmers festgestellt. Aufgrund fehlender Routine gehen die örtlichen Reparaturwerkstätten der Vertragspartner offenbar auf Nummer sicher und kalkulieren mögliche Mehrkosten bereits mit ein. Da die Monatsraten für Spezialfahrzeuge häufig über 3000 Euro betragen, kann Detmers mit solchen Einzelkalkulationen richtig Geld sparen. Für rund die Hälfte der bundesweit 55 Einheiten hat er Finanzleasingverträge abgeschlossen. Service-Rechnung ist StandortfrageViel hängt hierbei von der Qualifikation des Werkstattpersonals sowie vom Standort und Einsatzgebiet des LKW ab. Hinter vorgehaltener Hand bestätigten einige Leasinggeber, dass die Berechnungen der Werkstätten im einstelligen Prozentbereich schwanken können und mit wachsenden Absatzzahlen abzüglich der Inflationsrate niedriger werden. Saisonale Aufs und Abs herrschen auch bei anderen Serviceleistungen, wie beispielsweise den Versicherungen. „In der Regel ist unsere langjährige Hausassekuranz günstiger“, bestätigt Detmers. In Jahren mit branchenweit besonders guten Schadensquoten kann aber auch das Angebot des Leasinggebers preiswerter sein. Für den Reifenservice gilt das nicht. Detmers’ Vertragspartner haben bis heute immer die besseren Angebote vorgelegt. ❙❚■ Stefan Bottler, freier FachautorSpedition Kobernuss Mit über 90 Euro-5-Fahrzeugen und 130 Mitarbeitern hat sich Kobernuss Spedition & Logistik als Silospezialist für unverpackte Nahrungsmittel wie Zucker, Mehl, Stärke, Milchpulver und Getreideprodukte einen Namen gemacht. Außerdem werden palettierte Produkte wie geschälte Kartoffeln, Fruchtsäfte, Obst und Gemüse umgeschlagen. Das Unternehmen mit Sitz in Uelzen wurde 1948 von Jürgen und Horst Kobernuss als Transportunternehmen für landwirtschaftliche Produkte gegründet. 1960 begann Kobernuss mit dem Transport von Zucker in Spezialfahrzeugen. Seit 1990 konzentriert sich die niedersächsische Spedition auf die Transporte von temperierten, pulverisierten und granulierten Gütern. botVon Siloware bis zu temperatursensiblen Transporten wickelt Kobernuss alles abPraxisbeispielDetmers Transport GmbH Sattelkran-Auflieger, Großraumtransport-Anhänger, Stapler-Tieflader: Der Fuhrpark der Detmers Transport GmbH in Mannheim ist eine Hochburg von Spezialfahrzeugen für Großraumversendungen aller Art. Das 1976 gegründete Unternehmen arbeitet europaweit als Spezialist für komplexe Baugeräte-, Maschinen-, Stapler- und sonstige Schwertransporte. Pro Jahr bewegen die Mannheimer mit rund 100 Mitarbeitern über 40.000 Container. Es gibt sechs Standorte in fünf Bundesländern sowie über 55.000 Quadratmeter Lagerflächen. botDas Mannheimer Unternehmen ist Profi fürSpezialtransportePraxisbeispiel

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