Paris. Die französischen Hochseefischer haben heute ihre Blockade dreier großer Ölterminals und von 20 kleineren Häfen fortgesetzt, um den Staat zu größeren Subventionen der Fischerei zu zwingen. Die im November zugesagten 310 Millionen Euro könnten den explosionsartigen Anstieg der Treibstoffpreise nicht ausgleichen, erklärten Branchenvertreter. Frankreichs Agrarminister Michel Barnier sagte, er werde „bis zum Äußersten beim Budget gehen“, um die Fischerei zu retten. Doch er könne „nichts ohne Zustimmung Brüssels“ tun. Die Fischer blockierten unter anderem die Ölterminals Lavera bei Marseille, Sète bei Montpellier und La Rochelle am Atlantik. Seit Januar erhebt Frankreich vom Handel bereits eine Fischsteuer von zwei Prozent, mit der Investitionen in modernere, Treibstoff sparende Fangschiffe mitfinanziert werden. Die Fischer wollen ihre Aktionen auf das Festland ausdehnen, wenn Barnier am Mittwoch nicht genügend weitere Beihilfen zusagt. Der steuerbefreite Liter Schiffsdiesel kostet derzeit 70 bis 75 Cent, etwa halb so viel wie Diesel für PKW. Er ist damit aber doppelt so teuer wie vor einem Jahr. Der Treibstoffanteil an den Fangkosten erreicht mittlerweile 40 bis 50 Prozent. Die Fischpreise sind wegen des harten Importwettbewerbs seit Januar sogar gesunken. Viele Fischer leben daher von der Substanz. Erst unter 35 Cent je Liter werde der Fischfang rentabel, sagen Fischereiunternehmer. Die EU untersagt aus Wettbewerbsgründen direkte Dieselbeihilfen. „Ich kann keinen Scheck schicken“, sagte Barnier. Er wolle aber an diesem Mittwoch weitere Hilfsinstrumente vorschlagen. 40 Millionen Euro seien seit Januar schon ausgezahlt worden. Bei Fangquoten und direkten Hilfen seien ihm die Hände wegen der Zuständigkeit der EU- Kommission gebunden. (dpa)
Frankreich: Fischer blockieren Häfen
Hochseefischer fordern staatliche Hilfe wegen hoher Dieselpreise: 20 Häfen und 3 Öldepots betroffen