München. Zwei Drittel der Logistikdienstleister klagten im dritten Quartal 2010 über Frachtraumengpässe, 15 Prozent sogar auf allen Relationen. Das ist das Ergebnis der aktuellen Befragung im Rahmen des VerkehrsRundschau- Index, der in der kommenden Woche erscheint.
Nicht ganz so kritisch beurteilen die Verlader die Lage. Nur 42 Prozent haben mit Engpässen zu kämpfen. Dieser im Vergleich zu den Logistikdienstleistern geringe Anteil überrascht nicht. Denn 72 Prozent aller Verlader nehmen den Mangel an Frachtraum zum Anlass, ihre Frachtangebote anderen Transportunternehmen zu unterbreiten. So sagen 46 Prozent der Verlader, die über Engpässe klagen, dass der Aufwand für die Suche nach einem passenden Dienstleister steigt. Und bei immerhin jedem Dritten macht sich die zunehmende Transportnachfrage dahin gehend bemerkbar, dass er für Fuhrparkkapazitäten höhere Preise akzeptieren muss.
Die große Hoffnung, die die Dienstleister mit der steigenden Nachfrage verbinden, ist eine Erhöhung der Frachtraten. Es sagen 55 Prozent derjenigen Dienstleister, die Engpässe verzeichnen, dass sie Gespräche mit ihrem Auftraggeber über eine bessere Entlohnung ihrer Transportleistung führen. 43 Prozent kündigen an, die Frachtraten zu erhöhen, 62 Prozent versuchen, den Engpass über die Weitergabe des Auftrages an Subunternehmen zu überbrücken. Überraschend viele Dienstleister (38 Prozent derjenigen, die ein Engpass verzeichnen) sehen sich gezwungen, Aufträge abzulehnen. (cd)
Mehr zu den Ergebnissen der Befragung können Sie in der aktuellen VerkehrsRundschau (VR 37) nachlesen, die am 17. September 2010 erscheint.