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Forderung an UN-Regierungschefs: Humanitäre Krise im Güterverkehr beenden

30.09.2021 10:12 Uhr
Lkw, Parkplatz. Fahrer. Lenk- und Ruhezeit
Zu Beginn der Pandemie waren Lkw-Fahrer teilweise gezwungen, wochenlang unter unhygienischen Verhältnissen auszuharren (Symbolbild)
© Foto: Andreas Arnold/dpa/picture-alliance

Globale Vertreter der Beschäftigten im Transport- und Verkehrswesen warnen in einem offenen Brief vor dem Zusammenbruch des internationalen Transportsystems.

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New York. Globale Organisationen und Gewerkschaften aus dem Straßen-, Luft- und Seeverkehr haben die Regierungschefs der Welt, die diese Woche auf der UN-Generalversammlung zusammenkamen, aufgefordert, eine „globale humanitäre Krise und eine Krise der Lieferkette" zu beenden.

In einem offenen Brief, appellieren die Internationale Straßentransport-Union (IRU), der Internationale Luftverkehrsverband (IATA), die Internationale Schifffahrtskammer (ICS) und die Internationale Transportarbeiter-Föderation (ITF) an die Regierungschefs der Welt, wieder menschliche Arbeitsbedingungen in der Transportbranche herzustellen. Die Fordernden schreiben: „Die Verkehrsbeschäftigten hielten während der Pandemie den Welthandel am Laufen, doch das forderte einen hohen menschlichen Tribut: 400.000 Seeleute konnten ihre Schiffe nicht verlassen, der Flugverkehr wurde eingeschränkt und die Beschäftigten sahen sich mit uneinheitlichen Grenz- und Reisebestimmungen, Einschränkungen und Impfvorschriften konfrontiert.“

Zusätzliche Kontrollen an den Straßengrenzen hätten dazu geführt, dass Lkw-Fahrer gezwungen waren, zu Tausenden und wochenlang in unhygienischen Verhältnissen ohne angemessene Einrichtungen zu warten, bevor sie ihre Fahrten beenden und nach Hause zurückkehren konnten.

Steigende Frachtnachfragen setzen Lieferketten weiter unter Druck

Diese andauernde Belastung der Transportbeschäftigten führe jetzt zu bröckelnden Versorgungsketten. Die Organisationen und Gewerkschaften mahnten an, dass die Staaten keine koordinierten Maßnahmen ergriffen hätten, und forderten die Regierungschefs auf, Schuldzuweisungen zu beenden und die Krise zu lösen, bevor die Frachtnachfrage wieder erneut ansteigt und die Lieferketten weiter unter Druck setzt.

Die Verbände geben dabei 65 Millionen betroffene Beschäftigte im globalen Transportwesen und mehr als 3,5 Millionen Straßengüterverkehrs- und Luftfahrtunternehmen an, was einen Welthandelswert von mehr als 20 Billionen Dollar pro Jahr generiere. Das beträfe laut des offenen Briefes mehr als 80 Prozent der Welthandelsflotte.

Immer mehr Arbeitskräfte im Transportsektor scheiden aus

Der Mangel an Arbeitskräften in allen Verkehrssektoren sei laut IUA, IATA, ICS und ITF auch auf die schlechte Behandlung der Beschäftigten während der Pandemie zurückzuführen. Sie erwarten noch mehr Ausstiege, wodurch die Lieferkette noch stärker gefährdet wäre. 

„Während der gesamten Pandemie waren die Verkehrsministerien nicht in der Lage, mit den Gesundheitsministerien zusammenzuarbeiten, um die Art und Weise zu verbessern, in der die Transportarbeiter durch Reisebeschränkungen behandelt werden. Wenn die Regierungschefs keine Änderungen vornehmen, wird die humanitäre Krise und die Krise in der Versorgungskette auf unbestimmte Zeit andauern und noch mehr Not verursachen“, heißt es abschließend. (ste)

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