Marktübersicht: Lkw-Miete 2025

Der sehnlich erwartete wirtschaftliche Aufschwung lässt auch 2025 auf sich warten - und Unsicherheit bedeutet schlechte Planbarkeit für den Fuhrpark. "Die Marktlage ist insgesamt eher zurückhaltend und abwartend, mit wenigen kurzfristigen Nachfragesteigerungen", fasst Udo Brestel, Director Sales DACH bei der TIP Group, das aktuelle Marktumfeld in der Transportbranche zusammen. "Alle hoffen auf neuen Schwung durch das von der Regierung beschlossene Konjunkturprogramm. Inwieweit das durchschlägt, steht in den Sternen", sagt Frank Hoffmann, Geschäftsführer MTC Rental. Für Brestel von TIP gewinne Miete als alternative Beschaffungsform daher weiter an Bedeutung, "denn sie bietet Unternehmen mehr Handlungsspielraum, ohne große eigene Kapitalbindung." Auch Jan Timm, Vertriebsleiter und Prokurist Krone Fleet Deutschland, geht aus Vermietersicht von einer erhöhten Nachfrage nach Mietequipment aus. "Grundlagen hierfür sehen wir in der Attraktivität von Mietlösungen als Alternative zu sich ändernden Finanzierungshürden von Fuhrparks und der erforderlichen Flottentransformation." Lkw-Miete bleibt wichtiges Instrument in unsicheren Zeiten Dass Flottenbetreiber aus Spedition und Logistik bei der aktuellen Lage offenbar nach wie vor gern auf das Instrument Miete zurückgreifen, bestätigt eine aktuelle Umfrage der VerkehrsRundschau. 76 Prozent der in der diesjährigen Miete-Marktübersicht gelisteten Unternehmen haben sich zur Auslastung geäußert - immerhin 37,5 Prozent davon gaben an, dass diese in den letzten zwölf Monaten gestiegen sei. Nur bei 12,5 Prozent ist die Auslastung gesunken, bei 50 Prozent ist sie gleich geblieben. Logistiker mit eigenem Fuhrpark sehen sich aber nicht nur mit der unsicheren Lage auf dem Transportmarkt konfrontiert, sondern auch mit der mittel- und langfristig unausweichlichen Dekarbonisierung des Straßengüterverkehrs. Vor allem bei den Hersteller-Mietangeboten sind die passenden Fahrzeuge mittlerweile da. E-Lkw-Verfügbarkeit steigt CharterWay etwa plant für 2025 die Aufnahme von mehr als 100 eActros 600 in den Fuhrpark. Der vollelektrische Mercedes-Benz-Lkw wird dabei in ein Truck-as-a-Service-Modell eingebettet: Neben flexiblen Mietlaufzeiten erhalten Kunden im Autohaus Zugang zu einem modularen Leistungspaket, das unter anderem Ladeinfrastruktur, Beratungsleistungen, Wartung und digitale Dienste umfasst. Das Mietgeschäft von CharterWay gehört übrigens seit Jahresbeginn zum Serviceportfolio von Daimler Truck Financial Services. "Kunden setzen sich zunehmend mit nachhaltiger Mobilität auseinander und wir können das passende Angebot bieten. Das stimmt uns optimistisch, obwohl Herausforderungen hinsichtlich Kosten, Ladeinfrastruktur und Planbarkeit nach wie vor bestehen", sagt Martin Kehnen, CEO CharterWay. Mehr Bewegung im Markt für elektrische Mietfahrzeuge Auch DAF-Vermieter PacLease hat die ersten elektrisch betriebenen Lkw ausgeliefert und erwartet weitere bis Ende dieses Jahres. "Wir werden uns stark auf die Vermietung von E-Trucks fokussieren", betont Geschäftsführer Michael Neuenfeldt. Scania hat derzeit 37 E-Lkw in der Vermietung, so das Update von Timo Möller, Leitung Scania Rent. MAN-Partner BFS hat mittlerweile ein gutes Dutzend Elektro-Lkw in seiner Miet-Flotte. Das Interesse sei da, ernsthafte Anfragen gebe es aber nur wenige, berichtet Geschäftsführer Jan Plieninger. Dennoch plant BFS, die E-Lkw-Flotte weiter aufzustocken: Um rund zehn Fahrzeuge bis 2027. Vermieter KLVrent, der zurzeit mit fünf Fahrzeugen nur sehr wenige BEV in der Flotte hat, plant dagegen erst mal keine Aufstockung der E-Lkw-Kapazitäten. Jörg Langlotz, Vertriebsleiter Nord/Bereichsleiter KLVused, nennt die mangelnde Infrastruktur und die fehlende Nachfrage seitens der Kunden als Gründe. Auch Michael Krikken, Director Operations und Van & Truck, Europcar Deutschland, gibt sich abwartend. Für ihn ist die Ladeinfrastruktur eine "zentrale Hürde, insbesondere für den Fernverkehr." E-Lkw ab 7,5 Tonnen sind daher in der Europcar-Flotte noch nicht zu finden. Mit einem weiteren Ausbau der Infrastruktur und einem größeren Fahrzeugangebot werde die Nachfrage in den kommenden Jahren aber stark steigen. "Darauf stellen wir uns ein", so Krikken. Innovationen und neue Lösungen für Ladeinfrastruktur Greiwing Truck & Trailer (GTT) rechnet im Bereich E-Mobilität dagegen mit zunehmender Dynamik. Frederik Rumpf, Geschäftsführer GTT International, setzt dabei insbesondere auf technologische Fortschritte wie etwa mobile Schnellladeinfrastruktur-Lösungen. "Sie ermöglichen es, Standorte flexibel und kurzfristig mit Ladeinfrastruktur auszustatten, wodurch sich die anfänglichen Einstiegshürden erheblich reduzieren", so Rumpf. Darüber hinaus werde man weitere Fahrzeuge aus neueren Förderungen und auch ungeförderte E-Fahrzeuge mit in das Portfolio aufnehmen. Hylane, 2021 als Start-up für die Vermietung von Wasserstoff-Lkw gegründet, setzt sogar ausschließlich auf emissionsfreie Antriebe und hat sein Angebot inzwischen auf batterieelektrisch betriebene Lkw ausgeweitet. So bekommt man etwa den Mercedes-Benz eActros 600 nun auch in Hylanes bekanntem Pay-per-Use-Modell. Zu den ersten Kunden gehört die DHL Group. Elektrifizierung erreicht Trailer-Vermietung Auch Hersteller und Vermieter von Trailern stellen sich auf die Elektrifizierung ein. "Im Vergleich zum letzten Jahr ist die Nachfrage nach unserem vollelektrischen Sattelkoffer SKOe Cool mit der Transportkältemaschine SCU EP85 nochmals deutlich gestiegen", berichtet Harald Vorbrink, Head of Country Sales bei Schmitz Cargobull Finance. 200 elektrische Einheiten hat das Unternehmen derzeit in der Flotte, in den nächsten Monaten sollen weitere 100 hinzukommen. Auch Krone Fleet hat Kühlauflieger mit rein elektrischem Kühlaggregat, Akkupaket und Generatorachse im Mietportfolio. Der herstellerunabhängige Vermieter PNO Rental zählt mittlerweile 50 vollelektrische Kühler in seiner Flotte. Laut Country Director Wemal Kumar werde man als Nächstes E-Trailer von Trailer Dynamics in das Portfolio aufnehmen. "Die ersten Kunden haben wir dafür bereits", erklärt er. Mietraten bleiben stabil Das Angebot der Vermieter ist vielfältig - und erweist sich erfreulicherweise als preisstabil. 90 Prozent der Unternehmen, die in unserer diesjährigen Miete-Marktübersicht aufgeführt werden, haben Fragen zur Entwicklung der Mietraten beantwortet. 74 Prozent gaben an, die Preise in den nächsten zwölf Monaten nicht zu erhöhen. Lediglich 31,6 Prozent der Vermieter haben in den letzten zwölf Monaten die Preise erhöht, bei 47,4 Prozent sind sie stabil geblieben. 21 Prozent gaben an, die Mietraten zuletzt sogar reduziert zu haben. Die gesamte Marktübersicht finden Sie in unserem Profiportal: www.verkehrsrundschau.de/plus/MarktübersichtLkw