Berlin. Der geplante Feldversuch mit Lang-LKW soll fünf Jahre dauern. Das bestätigte Verkehrsstaatssekretär Klaus-Dieter Scheurle in einem Brief an den Verband Allianz pro Schiene. Damit solle den Unternehmen eine Abschreibung der angeschafften Fahrzeuge ermöglicht werden. Der Geschäftsführer des Verkehrsbündnisses, Dirk Flege, kritisierte den langen Zeitraum der Testfahrten und die Begründung durch das Ministerium. „Offenbar geht hier das Spediteurswohl über das Bürgervotum", sagte Flege am Montag in Berlin.
Dass mit einem Fünf-Jahres-Test in die Legislaturperiode der nächsten Bundesregierung hineinregiert werde, wertete Flege als „Sippenhaft". „Offenbar sind hier den Spediteuren mehr als großzügige Versprechen gemacht worden", bemängelte Flege.
Scheuerle betonte in seinem Schreiben, dass der Feldversuch nur dann als positiv zu bewerten sein werde, wenn er zeige, dass Lang-LKW keine Nachteile für die Verkehrssicherheit, die Infrastruktur und den Kombinierten Verkehr mit sich brächten. Der Lang-LKW dürfe auch nicht zu einer Rückverlagerung des Güterverkehrs von der Schiene auf die Straße führen.
Flege begrüßte, dass das Bundesverkehrsministerium Anforderungen für den Test genannt habe. Dass neben der Verkehrsverlagerung die Verkehrssicherheit bei diesen Anforderungen an erster Stelle steht, sei eine richtige Gewichtung. „An diesem Versprechen werden wir das Ministerium messen", sagte Flege. (sb)