München. Selbst schlanke Materialflusssysteme lassen sich noch vereinfachen. Und dies bei einer gleichzeitigen Erhöhung der Prozesssicherheit und Datenqualität, glaubt Christoph Ibold, Leiter Competence Center SCM, Siemens Business Services. Sein Unternehmen hat eine entsprechende Lösung zusammen mit Intel und SAP entwickelt. Sie beruht auf der RFID-Technologie (Radio Frequency Identification) und unterstützt Kanban-Prozesse in der Produktion. "Eine Übertragung ist jedoch auch auf andere Anwendungsfelder möglich, etwa Warenbewegungen oder Rückmeldungen", schreibt Ibold in seinem Fachbeitrag. Ausgangspunkt von Kanban ist die Prämisse, dass jeder Prozess sich selbst das benötige Material holt. Dies wird auf einem Zettel (japanisch "Kanban") dokumentiert, der mit dem Material mitläuft. Zum Transport der Artikel verwendet Kanban zudem so genannte "Kanban-Behälter". Das Prinzip lautet: "Produziere heute das, was gestern verbraucht wurde." Erklärtes Ziel ist die Senkung von Produktions- und Lagerkosten. RFID-Systeme im Ultrahochfrequenz-Bereich (865 bis 868 Megahertz) sind die Basis der Lösung von Siemens Business Services. Nachdem die Tags an den Kanban-Behältern gelesen wurden, gelangen die Daten über die Middleware "SAP Auto-ID Infrastructure (AII)" und die Integrationsplattform "SAP Exchange Infrastructure (XI)" zum "SAP R/3-System". Hier wird der Status der Kanban-Behälter während des Produktionsprozesses abgebildet. Über die automatische Erfassung der Behälter mittels RFID werden die Statusänderungen – also leer oder voll – vorgenommen und die direkte Nachschubversorgung sichergestellt. Durch den Einsatz von RFID entfällt das Scannen der Barcodes. Ibold sieht in der Anwendung enorme Nutzenpotenziale, etwa geringere Warenbestände und Durchlaufzeiten für Aufträge sowie eine präzisere Nachverfolgung der Transportprozesse. Sie finden den ausführlichen Fachbeitrag in unserer Online-Rubrik (Fachwissen) zum kostenlosen Download (PDF).
Fachwissen: Prozessoptimierung durch RFID

Mit der RFID-Technologie den Materialfluss einfacher gestalten und Prozesse optimieren – darüber berichtet Fachwissen-Autor Christoph Ibold, Siemens Business Services, in seinem Beitrag.