Dresden. Die Technische Universität Dresden und der italienische Technologiekonzern Ansaldo STS (Genua) entwickeln ein einheitliches europäisches Leitsystem für den Eisenbahnverkehr. Ein entsprechender Vertrag zwischen beiden Partnern wurde heute in Dresden unterschrieben. Im Kern geht es um die Umsetzung des ETCS-Systems (European Train Control System). Durch eine einheitliche Zugsicherungstechnik soll dabei die Vielfalt von Sicherungssystemen in den einzelnen Staaten abgelöst werden. Denn während für den Straßenverkehr grenzüberschreitende Fahrten längst selbstverständlich sind, stößt die Eisenbahn an den meisten Grenzen noch immer auf Hindernisse. Grund: Die Eisenbahntechnik der einzelnen Länder ist historisch gewachsen und nur teilweise kompatibel. Vor allem die Zugsicherungssysteme, mit denen Signale und Geschwindigkeit überwacht werden, unterscheiden sich deutlich. Doch gerade für Gütertransporte seien schnelle und durchgehende europaweite Verbindungen unerlässlich, hieß es. „Wir wollen, dass viel mehr Güter auf der Schiene befördert werden. Das schont nicht nur Umwelt und Ressourcen, sondern entlastet auch unsere verstopften Autobahnen“, erklärte Sachsens Wirtschaftsminister Thomas Jurk (SPD) in einer Stellungnahme. „Ziel muss es sein, dass ein Güterzug den Weg von Leipzig nach Lissabon ebenso problemlos und kontinuierlich zurücklegen kann wie ein LKW.“ Die Kooperation der Dresdner mit den Italienern soll in einem gemeinsamen Kompetenzzentrum gipfeln. (dpa)
Europäisches Leitsystem für den Zugverkehr
Die TU Dresden und der italienische Technologiekonzern Ansaldo STS entwickeln ein einheitliches europäisches Leitsystem für den Eisenbahnverkehr