Polen wird ab dem 1. Januar 2002 sämtliche technischen, sozialen, ökologischen, versicherungsrechtlichen und steuerlichen EU-Standards im nationalen Straßengütertransport verbindlich einführen. Etwa ein Drittel von ungefähr 60.000 heute tätigen polnischen Unternehmen der Branche, so Schätzungen des Warschauer Transportministeriums, werden daraufhin sehr bald wegen erhöhter Betriebskosten ihre Tätigkeit einstellen müssen. In Warschau hofft man auf eine Welle von Betriebszusammenlegungen, schnell wachsende Effektivität in der Transportbranche und eine wohlwollende Reaktion aus Brüssel. Den Polen geht es vor allem um schnelle Zulassung ihrer Firmen zur Straßengüterbeförderung innerhalb einzelner EU-Länder und die Begrenzung der Sperrfrist in dieser Sparte auf maximal 3 Jahre nach dem EU-Beitritt. Schon heute, so die neuesten offiziellen Berechnungen in Warschau, kostet der Fahrtkilometer eines polnischen Lkw 0,7 Euro und eines vergleichbaren EU-Lkw 0,85 Euro. Den im polnischen Transportgewerbe sehr viel niedrigeren Arbeitskosten und den etwas niedrigeren Spritpreisen stehen im Vergleich zur EU mangelnde Effektivität und eine nur geringe Spezialisierung logistischer Dienstleistungen gegenüber. (vr/jt)
EU-Standards im polnischen Straßengüterverkehr ab 2002
Ein Drittel der polnischen Unternehmen wird vom Markt verschwinden