Die Übernahme des US-Herstellers Navistar im vergangenen Juli und der Ausbau des weniger konjunkturabhängigen, profitablen Service-Geschäfts hätten sich ausgezahlt, sagte Traton-Vorstandschef Christian Levin in München.
Umsatz um 30 Prozent gestiegen
Gemessen am Vorjahresquartal stiegen der Absatz um 12 Prozent. Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahresquartal um 30 Prozent auf 8,5 Milliarden Euro. Der Gewinn nach Steuern kletterte von 127 auf 422 Millionen Euro. Ohne Navistar läge der Absatz 16 Prozent und der Umsatz 2 Prozent unter Vorjahresniveau.
Schwierige Lage im Markt
Die Lage in Europa sei weiter schwierig, so das Unternehmen. „Die Versorgungsengpässe mit Halbleitern sind noch nicht behoben, und durch den Konflikt in der Ukraine fehlen auch Kabelbäume“, sagt Levin.
Finanzchefin Annette Danielski ergänzt: „Mit einem rigiden Sparkurs und auch aufgrund von Kurzarbeit hat es MAN geschafft, die Auswirkungen des Produktionsstopps in Folge des Kriegs in der Ukraine zu begrenzen. Nun laufen die Werke langsam wieder an, auf deutlich vermindertem Niveau.“
Zahlen bei MAN und Scania
Härter traf die Krise Scania: Der Lkw- und Busabsatz brach um ein Viertel ein, der Umsatz sank auf 3,2 Milliarden Euro, der Betriebsgewinn halbierte sich fast auf 229 Millionen Euro. Damit trugen die Schweden jedoch zwei Drittel zum Traton-Betriebsergebnis von 355 Millionen Euro bei.
Navistar erzielte mit 2,1 Milliarden Euro Umsatz ein operatives Ergebnis von 76 Millionen Euro. VW Caminhoes e Onibus in Brasilien kam mit 690 Millionen Euro Umsatz auf 65 Millionen Euro Betriebsgewinn - die beste Rendite der Traton-Töchter.
Positiver Ausblick
Für das Gesamtjahr erwartet Traton „einen starken Absatzanstieg“ und beim Umsatz „einen sehr starken Anstieg, der im Wesentlichen aus dem höheren Absatz sowie aus einem vorteilhafteren Markt- und Produktmix resultiert“. Zum Jahresauftakt kamen mehr Aufträge für Lastwagen und Busse, MAN-Transporter wurden weniger bestellt. (mwi/dpa)