Endlich Leitwolf im Segment!

Mit dem Facelift erhob VW den Amarok zum "Premium-Pickup", der nur noch als V6 mit Doppelkabine antritt und 224, 204 und 163 PS leistet. Trotzdem hielt VW bei den Preisen Maß: Die handgeschaltete Einstiegsversion "Trendline" startet bei gut 25.700 Euro - keine 1000 Euro mehr als der vergleichbare 140-PS-Vorgänger. Damit bleibt der Basis-Amarok im Rahmen der ähnlich starken Konkurrenz. Es blieb auch die Möglichkeit, zwei Europaletten quer auf die Pritsche zu packen, die Anhängelast beträgt standesgemäße 3,5 Tonnen. Zweigeteilt bleibt das Programm bei den Allradversionen: Die zuschaltbare Version samt Geländeuntersetzung erhalten die Handschalter bis 204 PS. Die Automatik-Topversionen kommen mit Permanent-4x4 samt Torsen-Differential und hecklastiger Grundkraftverteilung (40:60). Der Audi-3,0-Liter-V6 wurde für den härteren Einsatz modifiziert: Das Ölvolumen wuchs um 1,5 Liter. Und in allen Leistungsstufen arbeiten die hochbelastbaren Kolben der Topvariante. Ein komplett neues Fahrgefühl Nach dem Schlüsseldreh verfällt er in das typische-V6-TDI-Brummeln und schiebt die 224-PS-Topvariante ordentlich an. Die 550 Newtonmeter kommen so auch mit voller Beladung und 3,5 Tonnen-Trailer zurecht. In der gefahrenen Topversion (die Basis stand nicht zur Verfügung) "Aventura" fällt die schicke neue Armaturentafel auf, die auch in den preiswerteren Versionen nicht mehr so billig riechen dürfte wie die Hartplastiklandschaft im Vorgänger. Man sitzt im "Aventura" auf 14-fach elektrisch verstellbaren Sitzen mit AGR-Siegel (Aktion gesunder Rücken), die im harten Arbeitsalltag auch für die Trendline-Basis eine wünschenswerte Option wären. Das gälte auch für den Vierzylinder, denn Verbrauchswunder kann und will der V6 prinzipbedingt nicht schaffen: Auf den Landstraßenetappen meldete das Display für das ausgeladene Auto rund 9,5 Liter, was per se in Ordnung geht. Der 180 PS-Vorgänger war aber auch mit gut acht Litern zufrieden und gehörte mit seinem kleinen 2,0-TDI zu den sparsamsten Vertretern seiner Gattung. Dem Senken der CO2-Werte und Einstiegspreise läuft die neue Premium-Positionierung entgegen. Aber seinem Namen, den er von einem riesigen Leitwolf der Inuit hat, macht der Amarok jetzt alle Ehre!