Elektronische Helferlein

Elektronische HelferleinAutomobilhersteller bringen kaum mehr Modelle ohne Fahrerassistenzsysteme auf den Markt. Denn längst steht fest: Mit den intelligenten Elektroniksystemen sind PKW- und LKW-Insassen deutlich sicherer unterwegs. Insgesamt 2,3 Millionen Unfälle hat die Polizei im vergangenen Jahr aufgenommen – 2,8 Prozent weniger als 2010. Laut Statistischem Bundesamt ist die Entwicklung auf einen Rückgang von Unfällen mit ausschließlich Sachschaden von vier Prozent auf zwei Millionen zurückzuführen. Die Unfälle mit Personenschäden sind hingegen um sechs Prozent gestiegen. Wie viele Unfälle eine entsprechende Fahrzeugtechnik vermieden hätte, lässt sich nicht genau beziffern. Ihre Wirksamkeit ist unter Experten jedoch unbestritten. Mithilfe verschiedener Arten von Sensoren wie Ultraschall, Radar, Lidar und Kamera erkennt das Fahrzeug die Situation im Umfeld. Vor oder während kritischer Situationen können Fahrerassistenzsysteme (FAS) dadurch autonom oder teilautonom in den Antrieb oder die Steuerung des Fahrzeugs eingreifen. Zusätzlich dazu wird der Fahrer in den meisten Fällen durch Signale gewarnt beziehungsweise über das Einsetzen der FAS informiert.„Die meisten Unfälle gehen auf menschliches Versagen zurück. Der größte Teil hätte durch Fahrerassistenzsysteme verhindert oder zumindest in ihrer Schwere reduziert werden können“, weiß Dieter Roth, Senior Projekt Manager Truck Services bei TÜV SÜD. Das sehen auch viele Fahrer so. Eine Umfrage der Berufsgenossenschaft Verkehr im Rahmen der Kampagne „Sicher. Für Dich. Für mich.“ ergab: 94 Prozent der befragten 500 LKW-Fahrer glauben, dass FAS dazu geeignet sind, sie zu unterstützen.Diese Wahrnehmung bestätigt die Unter-suchung „Fahrerassistenzsysteme – Ermittlung des Sicherheitspotenzials auf Basis des Schadengeschehens der Deutschen Versicherer“, die die Unfallforschung der Versicherer (UDV) 2011 veröffentlichte. Hier heißt es: „Grundsätzlich zeigte sich über alle Systeme hinweg, dass moderne FAS in der Lage sind, Schaden- beziehungsweise Unfallgeschehen (Unfälle mit Personenschaden und einem Schadenaufwand von 15.000 Euro und mehr) positiv zu beeinﬂussen.“Bezogen auf LKW ergab die Unter-suchung, dass sich der ermittelte Nutzen zwischen einem Prozent für den Rückfahrassistenten, zwei Prozent für den Spurverlassenswarner, vier Prozent für den Abbiegeassistenten und zwölf Prozent für den Notbremsassistenten bewegt. Darüber hinaus könnten zusätzlich sechs Prozent der untersuchten Fälle durch ein Elektronisches Stabilitätsprogramm (ESP) und acht Prozent durch einen Totwinkelwarner positiv beeinﬂusst werden. Weiterhin ergab die Studie, dass Fahrer-assistenzsysteme je nach LKW-Kategorie (Solo-LKW, LKW mit Anhänger oder Sattelzugmaschine mit Auﬂieger) unterschiedlich wirksam sind. Als Beispiel nennt die UDV das ESP: Dieses Fahrer-assistenzsystem hat laut Studie bei Sattelzügen den höchsten, bei Solo-LKW den geringsten Nutzen. Hingegen soll der Abbiegeassistent beim Solo-LKW am wirkungsvollsten und beim LKW mit Anhänger am wenigsten wirksam sein. Aufgrund der Ergebnisse fordert die UDV vom Gesetzgeber beim Entwurf gesetz-licher Vorschriften eine Berücksichtigung dieser Fakten. Einige Hersteller beziehen sie bereits bei ihren hauseigenen Versicherungen mit ein und haben ihren Beitrag für Fahrzeuge mit Assistenzsystemen herabgesetzt. Neben dem Sicherheitsaspekt sollen die Fahrerassistenzsysteme den Fahrkomfort steigern und die Ökonomie des Fahrzeugs verbessern. „Bei der Konzeption der Assistenzsysteme achten Hersteller allerdings darauf, dass der Fahrer nicht entmündigt wird“, erklärt TÜV SÜD Experte Roth. Denn nach derzeitiger gesetzlicher Lage hat er die volle Verantwortung für das Führen des Fahrzeugs. „Außerdem ist die Erkennung des Umfelds, die Interpretation und Reaktion auf dieses ein sehr komplexer Vorgang, der von den Fahrerassistenzsystemen noch nicht hundert Prozent zuverlässig gemeistert werden kann“, ergänzt Roth. Die Ausstattung eines Fahrzeugs mit FAS hält Roth trotzdem für sehr sinnvoll. Gerade bei LKW-Fahrern, deren Aufmerksamkeit durch monotone beziehungsweise einfache Aufgaben wie Langstreckenfahren oder Stop-and-go-Verkehr abnehmen kann, sind die FAS eine gute Stütze. „Natürlich muss man am Anfang investieren, um beispielsweise einen LKW mit den Radsensoren, Computer und dem Eingriff in die Motorsteuerung beziehungsweise in die Bremsen auszurüsten.“ Wenn ein Fahrzeug jedoch einmal damit ausgestattet ist, ist es relativ preiswert, weitere Assistenzsysteme zu erhalten. Fahrerassistenzsysteme sorgen für mehr Sicherheit im StraßenverkehrDie AMI findet vom 2. bis 10. Juni stattAMI 2012: Dienstleistungen von TÜV SÜD im MittelpunktUnter dem Motto „Mit Sicherheit mo-bil – TÜV SÜD“ präsentiert sich der Prüfdienstleister vom 2. bis 10. Juni in Leipzig auf der Messe Auto Mobil International (AMI). Im Mittelpunkt stehen ein breites Spektrum an Dienstleistungsthemen und die Neuerungen bei der Fahrzeughaupt-untersuchung ab Juli. Als Höhepunkt wird der Sieger der Wahl zum „Familien-auto des Jahres“ prämiert. Besuchen Sie uns an unserem Stand in Halle 3! Deutschlands klügstes Unternehmen gesuchtErstmalig wird unter Deutschlands Unternehmen der Wettbewerb um das beste betriebliche Bildungs- und Talentmanagement ausgerufen. Der Deutsche Bildungspreis wird von EuPD Research und der TÜV SÜD Akademie initiiert. Weitere Informationen und die Anmeldung finden Sie unter www.deutscher-bildungspreis.de. Die Verleihung findet im Frühsommer 2013 stattTÜV SÜD erstmals auf der IAA Nutzfahrzeuge vertretenTÜV SÜD feiert in diesem Jahr Premiere auf der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) Nutzfahrzeuge in Hannover, die alle zwei Jahre abwechselnd zur IAA PKW stattfindet. Die Prüforganisation stellt bei ihrem Messe-auftritt das Thema „Efficient Commercial Vehicles Mobility 2020“ in den Mittelpunkt. Besuchen Sie uns am Stand F18 in Halle 13! Erstmals auf der IAA Nutzfahrzeuge: TÜV SÜD

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