EffizienzCluster LogistikRuhr

EffizienzCluster LogistikRuhr Logistische Strahlkraft Hochschulen, Logistikdienstleister und Unternehmen aus Industrie und Handel haben sich zum EffizienzCluster LogistikRuhr zusammengeschlossen und den Clusterwettbewerb des Bundes gewonnen. Mit bis zu 40 Millionen Euro wird der EffizienzCluster LogistikRuhr in den nächsten fünf Jahren gefördert, um logistische Innovationen voranzutreiben und zu vermarkten. Diese Summe ist das Preisgeld des Spitzencluster-Wettbewerbs der Bundesregierung, bei dem der EffizienzCluster LogistikRuhr dieses Jahr zu den Gewinnern zählte. Das Geld wird allerdings nicht einfach überwiesen, sondern ausschließlich für klar definierte, kalkulierte und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) genehmigte Einzelprojekte ausbezahlt, die der Logistik insgesamt zu erheblichen Effizienzsteigerungen verhelfen sollen. „Der EffizienzCluster LogistikRuhr hat die Vision, die logistischen Herausforderungen von morgen mit 75 Prozent der Ressourcen von heute zu erreichen“, sagt Christian Jacobi, Geschäftsführer der EffizienzCluster Management GmbH (ECM) sowie der Beratungsgesellschaft Agiplan, der zusammen mit Professor Michael ten Hompel, dem geschäftsführenden Leiter des Fraunhofer Instituts für Materialfluss und Logistik (IML), zu den Initiatoren der Bewerbung für den Spitzencluster-Wettbewerb zählt. Knapp drei Jahre dauerte es, bis die ersten Ideen zu einem Gesamtkonzept mit sieben Leitthemen verdichtet waren. Auf der Agende stehen Umwelt- und ressourcenschonende Logistiklösungen, Konzepte zur Versorgung von Ballungsräumen, Ideen zur Ausfallsicherheit von Beschaffungs- und Distributionsnetzen oder Konzepte für schlanke, kostentransparente und schnell betriebsfähige Logistiklösungen unter dem Schlagwort „Logistics-as-a-Service“. Im Verbundprojekt „Safe Networks – Sichere Transportketten dank multimodaler Logistik“ geht es unter anderem um Software- und Optimierungssysteme für die Planung, Buchung und Disposition multimodaler Transportketten. Nicht alle Ideen sind brandneu: „Einige fußen auf bereits existierenden Ansätzen, denen wir nun einen Schub nach vorne geben werden“, berichtet Jacobi. An der Entwicklung der Leitthemen und Projekt-ideen waren ein Drittel der heutigen Clusterpartner beteiligt, bis zur Antragstellung wuchs die Zahl der Partner auf 131 an. Neben bekannten Namen der Logistikbranche wie Deutsche Post, Deutsche Bahn, Fiege, Fraport, Kühne & Nagel, Rhenus, Schenker, UPS sind auch große Industrieunternehmen und der Handel an Bord. Aber auch rund 60 kleinere und mittelständische Unternehmen gehören zu den Partnern des Effizienclusters, wobei das Speditions- und Transportgewerbe hier eher spärlich vertreten ist. Zu den insgesamt 120 Unternehmenspartnern kommen elf wissenschaftliche Einrichtungen, unter anderem die Fraunhofer-Institute IML und ISST, die TU Dortmund sowie das Zentrum für Logistik und Verkehr an der Universität Duisburg Essen. Erste Finanzmittel bereits bewilligt Dass selbst in der wirtschaftlich schwierigen Phase 2008 und 2009 alle Clusterpartner an Bord geblieben sind, wertet Jacobi als Beweis für die Professionalität der Arbeit in den Projektgruppen. „Alle Beteiligten haben viel Zeit in die Antragstellung investiert, wobei ja offen war, ob wir den Spitzencluster-Wettbewerb überhaupt gewinnen.“ Beim ersten Durchgang im Jahr 2008 ging die Initiative leer aus. Doch im Januar 2010 war es so weit: Der Effizienz-Cluster LogistikRuhr zählte als einzige Logistikinitiative zu den Gewinnern und gilt seither als Europas größtes Logistikforschungsprojekt. Im Juni 2010 wurden die Finanzmittel für die ersten Projekte bewillligt, Anfang Juli nahmen diese Projektgruppen die Arbeit auf. Mittlerweile sind 25 Projektteams aktiv. Der Rest wird starten, sobald die jeweiligen Förderanträge vom BMBF bearbeitet und genehmigt sind. „Konkret finanziert werden die Forschungsaktivitäten der beteiligten Unternehmen und der Forschungsins-titute“, erklärt Jacobi. „Dazu kommen Sachinvestitionen, etwa in Versuchsstände, Demonstratoren, Hard- und Softwareausstattung, Testumgebungen oder Prototypen.“ Bis zum Jahr 2014 kann der EffizienzCluster mit öffentlichen Geldern rechnen. Neue Projekte mit weiteren Partnern können in diesem Zeitraum ebenfalls gestartet werden. Und auch nach 2015 werden die Cluster-Aktivitäten fortgeführt: „Ziel der ECM ist es, ein weltweit tätiges Zentrum für die Entwicklung höchsteffizienter und innovativer Logistikdienstleistungen zu schaffen“, fasst Jacobi zusammen. Die Managementgesellschaft übernimmt daher nicht nur die Funktion einer Geschäftsstelle des EffizienzClusters LogistikRuhr, sondern wird sich auch um die Vermarktung der Produkte und Dienstleistungen, die dort entwickelt werden, kümmern. Die Ziele sind hochgesteckt: Mehr als einhundert innovative Produkte und Patente mit einem Marktpotenzial von zwei Milliarden Euro sowie 4000 neue qualifizierte Arbeitsplätze in der Region sollen aus dem Megaprojekt hervorgehen. Marktpotenzial von 2 Milliarden Euro Unterm Strich soll davon jedoch nicht nur die Metropolregion Ruhr profitieren, in der lediglich die knappe Mehrheit der Partner ihren Sitz hat. „Die Verwertung der Ergebnisse wird national, wenn nicht gar international erfolgen“, betont Christian Jacobi selbstbewusst. „Die Strahlkraft des EffizenzClusters LogistikRuhr wird weit über die Region hinausgehen.“ ❙❚■ Eva Elisabeth Ernst (v. l.) ECM-Geschäftsführer Thorsten Hülsmann und Christian Jacobi sowie Lars Nagel vom Lehrstuhl für Förder- und Lagerwesen der TU Dortmund Logistik-Netzwerke(r) In einer losen Serie stellen wir bis Jahresende erfolgreiche Logistik-Netzwerke vor, u. a.: VR 41: Effizienz-Cluster LogistikRuhr VR 42: HOLM in Hessen VR 43: Cluster Logistik Bayern Der Spitzencluster-Wettbewerb Unter dem Motto „Deutschlands Spitzencluster – Mehr Innovation. Mehr Wachstum. Mehr Beschäftigung“ steht der Spitzencluster-Wettbewerb des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Ein Cluster ist ein regionaler Zusammenschluss von Unternehmen, wissenschaftlichen Einrichtungen und Politik, um eine bestimmte Branche mit Innovationen nach vorne zu bringen. Der Spitzencluster-Wettbewerb ist das Flaggschiff der Hightech-Strategie für Deutschland. Die erste Runde fand im Jahr 2008 statt, die zweite in 2010. Für die dritte Runde läuft derzeit das Bewerbungsverfahren. Pro Runde können bis zu fünf Cluster gewinnen. Ihnen werden für einen Zeitraum von bis zu fünf Jahren insgesamt bis zu 200 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, um die Ideen und Konzepte in ihrem Cluster zu realisieren. Der EffizenzCluster LogistikRuhr war als einzige Logistikinitiative einer der fünf Gewinner der zweiten Runde in 2010. eee Hintergrund