Köln. Güter könnten nicht einfach auf die Straße verlagert werden, da es zu wenig Fahrer gebe. Auch im Ausland stünden kaum zusätzliche Fahrer zur Verfügung. Daher seien Rückstaus in den Transportketten zu befürchten. „Wir appellieren an die Tarifparteien, dass es gar nicht dazu kommt“, sagte Kubenz. Es bereite Unbehagen, dass eine kleine Schar von Lokführern an entscheidenden Schalthebeln des Transports eine ganze Volkswirtschaft beeinträchtigen könne. Nun werde versucht, mehr private Bahnunternehmen zu nutzen. Das zeige, wie wichtig ein Wettbewerb auf der Schiene ist. DSLV-Präsident Kubenz: Auch unzufrieden mit deutscher Verkehrspolitik Kubenz kritisierte zudem die Verkehrspolitik der Bundesregierung. Es sei unverständlich, weshalb die Ausgaben für den Ausbau von Bundesfernstraßen trotz Rekord-Mauteinnahmen gekürzt werden. „Wenn wir hier nicht gegensteuern, verschlechtern wir den Standort Deutschland“, betonte er. „Wir fordern eine deutliche Aufstockung der Mittel.“ Die deutsche Verkehrsinfrastruktur sei nur noch Mittelmaß. 2000 Autobahnkilometer seien staugefährdet und See- und Flughäfen könnten ihre Kapazitäten nicht mehr steigern. Im Hinblick auf den Masterplan Güterverkehr der Bundesregierung sagte er: „Es geht nicht darum, Verkehrsströme dogmatisch von einem Verkehrsträger auf den anderen zu verlagern.“ Der DSLV mit Sitz in Bonn vertritt nach eigenen Angaben 4000 Unternehmen aus der Speditions- und Logistikbranche mit insgesamt etwa 400.000 Mitarbeitern.
DSLV kritisiert Bahn-Streik und Verkehrsplan der Bundesregierung
Der Deutsche Speditions- und Logistikverband (DSLV) hat den Streik im Bahn-Güterverkehr scharf kritisiert. „Das könnte die deutsche Wirtschaft bis ins Mark treffen“, sagte Verbandspräsident Michael Kubenz am Rande des DSLV-Unternehmertages am Freitag in Köln.