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DSLV-Kostenindex 2025: Hoher Kostendruck auf Stückgut-Speditionen

08.09.2025 16:36 Uhr | Lesezeit: 2 min
Kostenindex
Die Preise im deutschen Stückgutlogistikmarkt ziehen weiter an. Ein Ergebnis aus dem DSLV-Kostenindex Sammelgutspedition
© Foto: King N/ AdobeStock

Weniger Sendungen, höhere Kosten - der Trend setzt sich fort: Der DSLV-Kostenindex zeigt steigende Belastungen für Stückgut-Speditionen im 1. Halbjahr 2025.

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Der DSLV Bundesverband Speditionen und Logistik hat seinen aktuellen Kostenindex Sammelgutspedition für das erste Halbjahr 2025 vorgelegt. Sinkendes Sendungsaufkommen und steigende sendungsbezogene Kosten prägen das Bild. Der Grund: steigende Maut- und Personal- und Sachkosten.

Sinkende Sendungsmengen, steigender Kostendruck

Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist im ersten Halbjahr 2025:

  • Das Sendungsaufkommen in den Systemnetzen im 3,2 Prozent gesunken und
  • die Anzahl der teilnehmenden Depots um 5,8 Prozent gestiegen, bei gesunkener Gesamtsendungszahl. Der Sendungsrückgang im Markt liegt bei 8,4 Prozent (Sendungsmenge pro Depot).

Der anhaltend rückläufige Trend bei den Sendungsmengen erhöht den Kostendruck auf die Sammelgutspeditionen, teilt der DSLV weiter mit. Er zwinge die Speditionen zu Kapazitätsanpassungen, zum Beispiel indem sie weniger Nahverkehrstouren disponieren.

Kostenanstieg im Stückgutverkehr: Maut und Personal als Kostentreiber

Während die Sendungsmenge zurückging, sind die sendungsbezogenen Prozesskosten im Kostenindex um 0,8 Prozent gestiegen:

  • Der Anteil der Personalkosten erhöhte sich um 2,1 Prozent.
  • Die Sachkosten im Speditionsbereich wuchsen um 0,5 Prozent.
  • Die anteiligen Mautkosten stiegen um 3,5 Prozent.
  • Nur die Treibstoffkosten sanken: Um 6,4 Prozent.

Die rückläufigen Treibstoffkosten konnten dabei die hohen Sach-, Personal- und Mautkosten nicht auffangen.

Warum stiegen die Mautkosten?

Die stärkere Mautbelastung im Stückgutverkehr sehen die Studienautoren des DSLV 2025 durch zwei Faktoren begründet: Zum einen wirkte sich das Senken der Mautbemessungsgrenze aus. Diese wurde auf Fahrzeuge mit einer technisch zulässigen Gesamtmasse von größer 3,5 Tonnen ausgeweitet. Zum anderen spielten auch die geringeren Sendungsmengen eine Rolle.

DSLV: Stückgutsystemnetze unter Druck

„Die volatilen Mengenentwicklungen stressen die Stückgutsystemnetze erheblich“, sagt DSLV-Hauptgeschäftsführer Frank Huster. „Das inzwischen anhaltend rückläufige Sendungsvolumen senkt den Auslastungsgrad beim Transport und in den Umschlaganlagen und zwingt zum Abbau der Fixkostenblöcke.“

Den größten Anteil an den gesamten Prozesskosten einer Stückgutsendung haben die Personal- und Sachkosten. Sie machen 83 Prozent bei den Speditionen aus.

Die Maut- und Treibstoffkosten flexibilisieren dagegen die Transportkosten im Sammelgut mittels sogenannter Floater. Würde man diese beiden Punkte aus der Gesamtrechnung herausnehmen, erhöht sich der Gesamtkostenindex für das erste Halbjahr 2025 sogar auf ein Plus von 1,5 Prozent.

Palettenhandling: Deutlicher Kostenanstieg auch hier

Als Teilindex des Kostenindex untersucht der DSLV zudem auch die Entwicklung der Prozesskosten beim Palettentausch. Basis ist hierbei das Jahr 2022.

Demnach stiegen die Kosten des Handlings:

  • gebrauchter Paletten um durchschnittlich 2,3 Prozent. Sie lagen im ersten Halbjahr 2025 bei 5,46 Euro.
  • Bei neuwertigen Paletten stiegen die Kosten um 3,4 Prozent auf 6,25 Euro.

Ausblick 2026: keine Entlastung in Sicht

Laut Huster rechnen die Stückgutlogistiker zudem mit weiteren Kostensprüngen. „Um für die Märkte der Zukunft gerüstet zu sein, investieren die Systembetreiber in alternative Antriebskonzepte und depotgestützte Ladeinfrastrukturen. Und durch die ab 2026 greifende Mindestlohnerhöhung ist ein deutlicher Anstieg des Gesamttarifgefüges zu erwarten.“ Die Branche warte deshalb unter anderem auf Entlastungen.


Hintergrund zum Kostenindex Sammelgutspedition:

  • Die Zahlen des ersten Halbjahres 2025 stellen die 22. Auflage des Kostenindex dar.
  • Der Index stellt die Prozesskosten der Stückgutnetze der jeweils ersten und zweiten Halbjahre den Vergleichszeiträumen der Vorjahre gegenüber.
  • In den Index fließen die vom Beratungsunternehmen Forlogic wissenschaftlich erhobenen Daten von 13 Stückgutnetzen und Systemlogistikern mit insgesamt 128 Depots und jährlich 19,9 Millionen Sendungen ein.
  • Den vollständigen DSLV-Kostenindex Sammelgutspedition für das 1. Halbjahr 2025 (22. Erhebung) finden Sie hier als PDF zum Download


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#Stückgutmarkt

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