Hannover. Der dänische Transport- und Logistikkonzern DFDS und der deutsche Logistikriese Rhenus werden sich mit 15 Prozent beziehungsweise 25 Prozent an Red Parcel Post beteiligen. Dieses Gerücht hält sich seit Dienstag hartnäckig in der Brache. Bestätigt wurde diese Aussage von offizieller Seite bislang nicht. Interessant wäre der Deal aus mehreren Gründen: Rhenus verhandelt derzeit exklusiv mit KarstadtQuelle über die Paketlogistik, wie Vorstandschef Hermann Niehues erst am Montag der Financial Times Deutschland im Interview sagte. Durch die Zusammenarbeit mit Red Parcel könnte er endlich seine Lücke im Landverkehrsnetz schließen. DFDS sorgte hingegen in jüngster Zeit für Furore, weil sich der Konzern zunehmend in das deutsche Landverkehrsnetz der IDS-Kooperation eingekauft hat. Pikant: Bis vor wenigen Jahren hatten die IDS-Gesellschafter Anteile an der Paketdienst-Kooperation GLS (vormals German Parcel) gehalten, bevor sie diese für viel Geld an die englische Post verkauften. Hinter Red Parcel Post verbirgt sich der neue Paketdienst des ehemaligen Deutsche-Post-Paketvorstandes Dieter Seegers-Krückeberg. Das Unternehmen will zum 1. Januar 2007 in Deutschland flächendeckend starten und sorgt schon heute in der Konkurrenz für Aufregung. Denn Red Parcel Post will den deutschen Paketmarkt nicht nur mit deutlich günstigeren Preisen knacken – angeblich soll ein Paket lediglich zwei Euro kosten, sondern auch mit einem Investitionsvolumen von rund 300 Millionen Euro ausgestattet sein. Seegers-Krückeberg, der 1997 im Streit aus dem Post-Vorstand ausschied, und ein Teil des Managements wollen mit 51 Prozent die Mehrheit an Red Parcel Post halten. Weitere Investoren sollen unter anderem der Sohn von DSLV-Präsident Manfred Boes sein sowie die West-LB. (eh)
DFDS und Rhenus vor Einsteig bei Red Parcel Post
Logistikriesen wollen sich offenbar an dem neuen Mega-Paketdienst finanziell beteiligen