-- Anzeige --

Deutscher Tiefwasserhafen: Drei Bundesländer sind für Wilhelmshaven

30.03.2001 18:21 Uhr

Bis Ende des Jahrzehnts vier Liegeplätze für Großcontainerschiffe geplant

-- Anzeige --

Das Rennen um den geeigneten Standort für einen künftigen deutschen Tiefwasserhafen ist entschieden: In Wilhelmshaven soll das Milliardenprojekt verwirklicht werden. Darauf gaben am Freitag die Regierungschefs der drei SPD-regierten norddeutschen Küstenländer, Sigmar Gabriel (Niedersachsen), Ortwin Runde (Hamburg) und Henning Scherf (Bremen) bei ihrem entscheidenden Treffen in Hamburg bekannt. Der Konkurrenzstandort Cuxhaven soll für den Fall als Option erhalten bleiben, dass sich das Projekt in Wilhelmshaven nicht verwirklichen lassen sollte. Der Entscheidung seien monatelange, intensive Beratungen vorausgegangen, betonte Runde. "Das ist ein guter Tag für ganz Norddeutschland", stellte der niedersächsische Ministerpräsident Gabriel vor fast 60 Journalisten in der Hansestadt fest. Nach "fast 1000 Jahren der Hafenkonkurrenz liegt jetzt die Zukunft in der Kooperation der norddeutschen Hafenstädte", sagte der Niedersachse. Scherf würdigte die Einigung als "neue Qualität der norddeutschen Küstenpolitik", die auch auf andere Bereiche ausstrahlen dürfte. Wenn alles nach Plan verläuft, sollen in Wilhelmshaven bis spätestens Ende dieses Jahrzehntes zunächst vier Liegeplätze für so genannten Großcontainerschiffe mit mehr als 10.000 TEU entstanden sein. Die Kosten werden auf rund 1,3 Milliarden Mark veranschlagt, davon etwa 750 Millionen Mark für die Infrastruktur. Dabei setzen die drei Politiker auf eine neue Finanzierungsform. Kam dafür bislang die öffentliche Hand auf, soll die für den Tiefwasserhafenhafen benötigten Infrastruktur "mindestens zur Hälfte" durch Privatkapital aufgebracht werden. Die Suprastrukturkosten tragen seit jeher die Unternehmen. Die drei Politiker betonten, dass bis Jahresende konkrete Vorschläge durch eine durch das Land Niedersachsen neu zu gründende "Projektentwicklungsgesellschaft" hinsichtlich der Planung, Finanzierung und Realisierung erarbeiten und vorlegen soll. An der Gesellschaft hält Hannover 51 Prozent der Anteile. Die restlichen Anteile stünden Dritten offen. Über den Standortbeschluss hinaus vereinbarten die drei Länder, generell enger auf dem Hafengebiet zusammen zu arbeiten. Ziel sei unter anderem die Gründung eines gemeinsamen "Hafenrates". Darüber hinaus will das Länder-Trio schnell ein Abkommen schließen, mit dem die weitere Vertiefung von Außenweser (Bremen) und Unterelbe besiegelt werden soll. Niedersachsen werde dafür Ausgleichsflächen bereitstellen. Scherf dazu: "Wir rechnen fest damit, dass die Außenweservertiefung kommt. Wir brauchen das." (eha)

-- Anzeige --
-- Anzeige --
-- Anzeige --
-- Anzeige --

KOMMENTARE


SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

-- Anzeige --

WEITERLESEN




NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


Die VerkehrsRundschau ist eine unabhängige und kompetente Abo-Fachzeitschrift für Spedition, Transport und Logistik und ein tagesaktuelles Online-Portal. VerkehrsRunschau.de bietet aktuelle Nachrichten, Hintergrundberichte, Analysen und informiert unter anderem zu Themen rund um Nutzfahrzeuge, Transport, Lager, Umschlag, Lkw-Maut, Fahrverbote, Fuhrparkmanagement, KEP sowie Ausbildung und Karriere, Recht und Geld, Test und Technik. Informative Dossiers bietet die VerkehrsRundschau auch zu Produkten und Dienstleistungen wie schwere Lkw, Trailer, Gabelstapler, Lagertechnik oder Versicherungen. Die Leser der VerkehrsRundschau sind Inhaber, Geschäftsführer, leitende Angestellte bei Logistikdienstleistern aus Transport, Spedition und Lagerei, Transportlogistik-Entscheider aus der verladenden Wirtschaft und Industrie.