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Deutsche Post rutscht in rote Zahlen

19.01.2009 11:40 Uhr
Deutsche Post rutscht in rote Zahlen
Keine guten Zeiten für die Deutsche Post (Bild: ddp)
© Foto: ddp

Konzernvorstand bestätigt ersten Verlust seit Privatisierung: US-Geschäft und Rezession belasten Postkonzern

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Bonn. Die Deutsche Post kann die Auswirkungen des Konjunkturabschwungs in Grenzen halten, wird aber 2008 wegen Milliardenverlusten im US-Geschäft rote Zahlen schreiben. Genauere Angaben zum bereits früher von Vorstandschef Frank Appel angekündigten Nettoverlust machte der Logistik-Konzern heute bei der Vorlage von ersten Eckdaten in Bonn noch nicht. Der erste Verlust seit gut einem Jahrzehnt und der Privatisierung dürfte nach neuen Ergebnis-Hinweisen der Deutsche Post aber bei schätzungsweise etwa einer Milliarde Euro liegen. Dabei sind die Verluste der Tochter Postbank, die an die Deutsche Bank veräußert wird, nicht mit eingerechnet. Auf das operative Ergebnis wirkte sich außerdem die Konjunkturflaute belastend aus, es gab im vierten Quartal hier aber keine negativen Überraschungen. Ohne Einmaleffekte wie die Misere im US-Expressmarkt, aus dem sich die Post zurückzieht, konnte der Logistikkonzern seine für 2008 bereits im Herbst deutlich heruntergeschraubten eigenen Erwartungen erreichen. Dies sei vor allem durch entschlossene Kostensenkungen gelungen. Das operative Ergebnis Ebit (vor Einmaleffekten, Zinsen und Steuern sowie ohne Postbank) liege nach vorläufigen Zahlen leicht über den im Herbst in Aussicht gestellten 2,4 Milliarden Euro, teilte die Post mit. Das sind rund 10 Prozent weniger als 2007. Das Ebit-Ergebnis mit Einmaleffekten sei „deutlich besser als minus eine Milliarde Euro“, gab das Unternehmen einen Anhaltspunkt. Hinzu kämen für den Nettogewinn noch Steuern und Zinsen. Unklar ist noch, in welcher Höhe die Milliardenkosten für den Rückzug und die Sanierung in den USA in 2008 zu Buche schlagen. Die genauen Geschäftszahlen sollen am 26. Februar bekanntgegeben werden. Trotz roter Zahlen will die Post laut Appel auch für 2008 eine Dividende zahlen. Einen Ausblick auf 2009 will die Post nicht vor Ende des ersten Quartals geben. Bisher sei aber schon absehbar, dass das Geschäftsumfeld weiterhin schwierig bleiben werde. Daher konzentriere sich die Post darauf, die Kosten zu deckeln und Bargeld einzufahren. Die Post habe bereits im vergangenen Jahr «energische Schritte» eingeleitet, um die Kosten auf ein Minimum zu reduzieren und Barbestände zu erhalten, sagte Finanzvorstand John Allan. Der weltweite Konjunkturabschwung im vierten Quartal 2008 schlug sich in einem Rückgang der Sendungsvolumen in den meisten Geschäftsbereichen des Logistik-Konzerns nieder. In der Luft- und Seefracht schrumpften die Mengen in vielen Teilen der Welt in zweistelliger prozentualer Höhe. Im Expressgeschäft verringerten sich die Mengen im vierten Quartal auch außerhalb der USA, Ausnahme war die Region Osteuropa, Naher Osten und Afrika, wo die Mengen weiterhin im mittleren einstelligen Prozentbereich anstiegen. In heimischen Briefgeschäft blieb das Volumen stabil. Die Nettoschulden lagen nach Angaben der Post Ende Dezember 2008 bei etwa 2,4 Milliarden Euro. Die liquiden Mittel beliefen sich zum Jahresende auf rund 1,4 Milliarden Euro. Diese Position hat sich seither verbessert, da der Post inzwischen 3,1 Milliarden Euro für den Verkauf ihrer Anteile an die Deutsche Bank zugeflossen sind. (dpa)

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