Bonn. Die Deutsche Post hat eine positive Bilanz für das Geschäftsjahr 2006 gezogen. Für das laufende Jahr kündigte der Konzern eine leichte Steigerung des Umsatzes sowie des operativen Gewinns an, hieß es in einer Pressemitteilung. „Unsere gute operative Performance in 2006 - vor allem im vierten Quartal - zeigt, dass unsere Strategie der Internationalisierung aufgeht", sagte Konzernchef Klaus Zumwinkel am Dienstag bei der Bilanzpressekonferenz in Bonn. „Schon heute erwirtschaften wir rund 60 Prozent unserer Umsätze im Ausland und mehr als die Hälfte des operativen Gewinns mit Dienstleistungen außerhalb des Unternehmensbereichs Brief." Im Geschäftsjahr 2006 sei das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit auf EBIT-Basis um 2,9 Prozent von 3,76 Milliarden auf 3,87 Milliarden Euro gestiegen. Darin waren jedoch Sonderposten enthalten, unter anderem 276 Millionen Euro aus dem Verkauf von Anteilen der Postbank. Die Post hatte den Anteil an der Tochter auf knapp über 50 Prozent verringert. Der Konzernumsatz sei um 35,8 Prozent auf 60,55 Milliarden Euro gewachsen. Der Konzerngewinn ging um 14,3 Prozent auf 1,92 Milliarden Euro zurück. Die Integration des britischen Logistikers Exel mit 110.000 Mitarbeitern sei im vergangenen Jahr reibungslos vorangekommen; die Bausparkasse BHW konnte früher als geplant in den Konzern integriert werden. Mit der Übernahme von Williams Lea sei darüber hinaus das Angebot an Mehrwertleistungen im Unternehmensbereich Brief ausgebaut worden. Laut der Pressemitteilung müssten die weiteren Liberalisierungsschritte beim Brief vernünftig und verantwortungsbewusst vollzogen werden, um die Zukunft der Arbeitsplätze in Deutschland zu sichern. „Wir sind besorgt angesichts der politischen Rahmenbedingungen bei der vollständigen Öffnung des deutschen Briefmarktes", sagte Zumwinkel. Die aktuelle Situation, in der die Liberalisierung im europäischen Gleichklang nicht geregelt ist und die Konkurrenten ungehindert Lohndumping betreiben können, verhindert einen fairen Wettbewerb. „Die Deutsche Post wird weiterhin den Universaldienst in Deutschland flächendeckend gewährleisten", so Zumwinkel. Im Unternehmensbereich Brief habe der Konzern die erwarteten Umsatzrückgänge im Heimatmarkt durch Wachstum im internationalen Geschäft ausgleichen können. Der Umsatz ist nach einem starken vierten Quartal um 3,2 Prozent auf 13,29 Milliarden Euro gewachsen. Das Segment Express habe seinen Umsatz um 2,2 Prozent auf 17,2 Milliarden Euro gesteigert. Der Bereich Logistik konnte seinen Umsatz im Berichtsjahr stärker als erwartet steigern. Der Umsatz hat sich auf 22,74 Milliarden Euro mehr als verdoppelt. Für das laufende Jahr geht die Deutsche Post World Net von einem positiven Geschäftsverlauf aus. Der Konzern erwarte einen leicht steigenden Umsatz. Das Ebit solle bei mindestens 3,6 Milliarden Euro liegen. Das entspreche einer Steigerung von mindestens 3 Prozent zum Vorjahreswert, in dem sich Sondereffekte positiv auf das Ergebnis ausgewirkt haben. Im Unternehmensbereich Brief wird ein stabiler bis leicht steigender Umsatz erwartet. Der Konzern rechnet damit, Umsatzverluste im nationalen Briefgeschäft durch die übrigen Geschäftsfelder auszugleichen. Im Unternehmensbereich Express gehe das Unternehmen für das Jahr 2007 – ohne die Sondereffekte aus dem Aufbau des neuen Luftdrehkreuzes in Leipzig – von einem Ebit von mehr als 500 Millionen Euro aus. Für das –Segment Logistik erwarte der Konzern ein hohes einstelliges Umsatzwachstum. (tz)
Deutsche Post: 2006 weniger Gewinn
Post zieht positive Bilanz für das abgelaufene Geschäftsjahr: Rund 60 Prozent der Umsätze im Ausland erwirtschaftet