Das niederländische Lkw-, Speditions- und Logistik-Gewerbe erwartet eine ungünstige Beeinflussung der eigenen Wettbewerbsposition, sollte ab 2003 in Deutschland die entfernungsabhängige Straßenbenutzungsgebühr erhoben werden. Ein Rundlauf mit einem 40-Tonner von den Niederlanden nach München beispielsweise werde zwischen 600 und 700 Gulden (rund 540 bis 630 DM) teurer ausfallen als derzeit, so eine erste überschlägige Kalkulation des niederländischen Logistik-und Verladerverbandes EVO in Zoetermeer bei Den Haag. Damit nicht genug: Sorge bereitet dem Gewerbe auch, dass die Bundesregierung der deutschen Transportbranche Kompensationen im Zuge der Einführung der Maut in Aussicht gestellt hat. Für diesen Fall behält sich der größte Einzelverband TLN (Transport en Logistiek Nederland) bereits jetzt eine Klage vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) in Luxemburg vor. Durch einen nationalen Ausgleich werde der Wettbewerbsverzerrung Tür und Tor geöffnet, argumentiert der TLN. Beim EVO erwartet man zudem, dass die Lkw-Maut neben Autobahnen künftig auch für die Nutzung anderer Straßen in Deutschland erhoben wird. Zudem dürfte das deutsche Beispiel auch in weiteren EU-Staaten Schule machen, meint der EVO. (vr/eha)
Deutsche Lkw-Maut: Niederländer befürchten Verschlechterung der Konkurrenzposition
Geplante entfernungsabhängige Straßenbenutzungsgebühr soll zu höheren Transportkosten führen