Der Zwei-Millionen-

Vier Schutzengel für eine gemeinsame Aktion (v. l.): Bernd Meyer (Kravag-Versicherungen), EU-Kommissar Günter Verheugen, Hermann Grewer (BGL) und Klaus Peter Röskes (BGF) Der Zwei-Millionen-Euro-PilotMi einem millionenschweren Pilotprojekt soll die Akzeptanz jener Fahrerassistenzsysteme erhöht werden, die laut Plänen der EU-Kommission in den nächsten fünf Jahren Pflicht werden sollen.Ready for Takeoff: Auf dem Hangar des Luftwaffenmuseums in Berlin-Gatow gab EU-Kommissar für Unternehmen und Industrie Günter Verheugen den offiziellen Startschuss für die gemeinsame Verkehrssicherheitsinitiative der Berufsgenossenschaft für Fahrzeughaltungen (BGF), dem Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) e.V. sowie der Kravag-Versicherungen. Mit dem Zwei-Millionen-Euro-Projekt soll der bundesweite Einsatz von Fahrerassistenzsystemen endlich in Fahrt kommen. Und die Erwartungen sind hoch: Für den BGF-Vorstandsvorsitzenden Klaus Peter Röskes ist die Aktion "Sicher. Für Dich. Für Mich" nichts weniger als ein "Meilenstein in der Verkehrssicherheitsprävention". Dreijähriger Großeinsatz von 1000 NFZNoch sind die lebensrettenden Helfer Ladenhüter. Denn die Kosten für die teure Technik bleiben oft beim Fuhrunternehmen hängen, sodass sich diese sich vor der Investition oftmals scheuen. Gerade einmal jedes zwanzigste Nutzfahrzeug hat die Helferlein gegen die häufigsten Unfallursachen (siehe Kasten rechts) an Bord. Das soll sich mit dem nun gestarteten dreijährigen Feldversuch ändern. Bundesweit sollen 1000 Nutzfahrzeuge mit einem Sicherheitspaket, bestehend aus Abstandstempomat, Spurassistent sowie elektronischem Stabilitätsprogramm, ausgerüstet werden und sich in der Praxis beweisen. Zum Vergleich geht eine ebenso große Referenzflotte ohne Assistenzsys-teme auf Tour. Seit Anfang des Jahres konnten sich Unternehmen für die Teilnahme bewerben. Maximal fünf Fahrzeuge werden für die Umrüstung mit jeweils bis zu 2500 Euro gefördert. Einer von ihnen ist Rüdiger Elflein. Der Geschäftsleiter der Elflein Spedition & Transport GmbH aus Bamberg hat fünf MB Actros mit dem Top-Safety-Ausstattungspaket (Abstandswarner, Spurassistent, selbsttätiger Bremsassistent und Stabilitätsregelung) fördern lassen. Insgesamt 25 Elflein-LKW fahren mit dem Sicherheitssystem an Bord. Bei 80 Prozent aller Neuanschaffungen kreuzt Elflein das Sicherheitspaket auf dem Bestellschein an. Neben den 6500 Euro Direktinvestition pro Fahrzeug leistet sich die Spedition einen Fahrtrainer, der die 130 Fahrer unter anderem im ökonomischen Fahren sowie in der Ladungssicherung schult. "Wir wollen damit unsere Fahrer entlasten", betont Elflein und verweist auf die steigende Komplexität des Kraftfahrerberufs. Zusätzlich sparen die Bamberger Geld durch geringere Kaskoversicherung ein. Auch Bernd Meyer, Vorstandsvorsitzender der Kravag-Versicherungen, sieht hier Potenzial: "Von den Fahrassistenzsystemen versprechen wir uns eine deutliche Reduzierung der LKW-Unfälle von bis zu einem Drittel." Was allein an direkten Kosten mehr als 100 Millionen Euro einsparen würde. Die finalen Ergebnisse des Großversuches fließen in die Weiterentwicklung der Systeme, die nach Plänen der EU-Kommission in drei bis fünf Jahren EU-weit Pflicht werden sollen. Spätestens dann werden sie zum Höhenflug ansetzen. ❙❚■Rocco SwantuschUnfallursachen bei schweren Unfällen im Güterkraftverkehr

Der Zwei-Millionen-

Auslastung der Lkw im Verteiler- und Fernverkehr

Cyber-Sicherheit

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