Wolfsburg. Erst war die Aufregung groß über die strengen Emissionsgrenzwerte, die die EU den Transporterherstellern vorgab. Jetzt prescht mit VW ein erster Hersteller im Segment bis 3,5 Tonnen vor und beweist, dass die EU-Vorgaben von 175 g/km CO2 bis 2014 schon heute machbar sind. Der VW T5 soll als edle Multivan-Variante mit Blue-Motion-Paket nur 6,4 l/100 km Diesel verbrauchen – 169 g/km CO2. Das wäre für einen Dreitonner ein exzellenter (Papier-)Wert.
Nach Testerfahrungen der VerkehrsRundschau bleiben die Hannoveraner Transporter aber real nah an den Werksangaben. Das Erreichen des Traumwerts basiert beim Multivan, dessen Nutzfahrzeugableger bald folgen soll, auf dem kleinvolumigen 2,0-l-Common-Rail-Turbodiesel mit 114 PS. Dessen ohnehin kleinen Durst zügelt ein Start-Stopp-System, das freilich nur in der Stadt Vorteile bringt. Eher über Land und auf der Autobahn wirken dafür Spritsparreifen und aerodynamische Maßnahmen. Einen Teil zur Entlas-tung des Motors trägt die Rekuperation der Bremsenergie bei, was die Lichtmaschine entspannt sowie indirekt die Reifendruckkontrolle. Fragt sich nur, warum „Blue Motion" bei VW nicht Standard ist.
Noch sparsamer fährt der Wiedergänger des VW Bulli, eine Elektro-Studie mit 40 kW/h-Li-Io-Batterie, 85-kW-Motor (300 km Reichweite), die auch in Genf debütierte, aber wohl nicht als Mikrofrachter unterhalb des Caddy gemeint ist. Dafür bietet der „Bulli" mit 1,6 Kubik auf vier Meter zu wenig Platz im Vergleich zu Fiat Fiorino & Co. (jr)