Von den Tagesthemen hat er sich verabschiedet, nicht jedoch in den Ruhestand. Vielmehr hat Ulrich Wickert zu Papier und Stift gegriffen. „Gauner muss man Gauner nennen“ ist das Resultat. Offensiv, kritisch, ironisch, aber auch witzig schreibt er über Deutschland, die Identität der Deutschen und über Werte, auf die es ankommt, damit Deutschland kein „Sanierungsfall“ (O-Ton Bundeskanzlerin Angela Merkel) bleibt. Erfrischend und ehrlich: Ex-Mister Tagesthemen nennt die Dinge beim Namen, setzt sich kritisch mit Aussagen von Politikern, Ereignissen und der deutschen Geschichte auseinander. Die Lektüre wird gerade deshalb nicht langatmig, auch wenn Wickert Themen anspricht, die in Deutschland wieder und wieder diskutiert werden: Nationalstolz, Werteverfall, typisch deutsche Tabus. Er zeigt, wie alles mit einer klaren Sprache beginnt und gibt seinen Lesern Tipps für ein besseres Miteinander. Wickert fordert Ehrlichkeit im Denken und, dass auch unbequeme Wahrheiten offen ausgesprochen werden. (tz) Ulrich Wickert, Gauner muss man Gauner nennen. Von der Sehnsucht nach verlässlichen Werten, München 2007, Piper Verlag, 288 Seiten, gebunden, 19,90 Euro, ISBN 978-3-492-05021-0
Das Buch der Woche: „Gauner muss man Gauner nennen"
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