Dortmund. Craemer habe sich an das Verpackungsprüflabor des Fraunhofer IML gewandt, um die im rauen Praxiseinsatz genutzten „EURO H1“-Hygienepaletten in repräsentativer Zahl freiwillig prüfen zu lassen, teilte das Forschungsinstitut mit. Es wurden ausgewählte Prüfungen gemäß der Norm DIN 55423-6 an „gebrauchten“ Paletten durchgeführt. Die Forscher haben Paletten aus den Produktionsjahren 2001 bis 2005 und 1995 bis 2000 auf Schwachstellen an der Palettenkonstruktion untersucht. Die positiven Ergebnisse hätten überrascht, hieß es vom Fraunhofer IML. Die Prüfungen zur Simulation von Belastungen, die Paletten bei der Regallagerung erfahren, seien von allen Prüfmustern bestanden worden. Von besonderem Interesse bei Paletten, die in hygienekritischen Bereichen eingesetzt werden, sei die Bruchbeständigkeit bei Fallvorgängen: Die Paletten werden vor den Prüfungen über 24 Stunden auf die Tieftemperatur -25 Grad Celsius beziehungsweise die erhöhte Temperatur +40 Grad gebracht. Die Ergebnisse sind laut Fraunhofer-IML insgesamt als positiv zu bewerten. Die Hälfte der tiefgekühlten Paletten hätten zwar nach dem zweiten oder dritten Fall auf dem Deck kleinere Verformungen in Form von Beulen gezeigt, was aber auch bei Neuware im Bereich des Üblichen liegen könne. Bei den vorgewärmten Paletten sei es bei keinem einzigen Prüfmuster zu Beschädigungen gekommen. Die Ergebnisse der Rollenbahn-Dauerprüfungen, die zum Teil deutlich die Mindestprüfdauer von 60 Stunden überschritten hätten, konnten nach Fraunhofer-Angaben als überaus positiv bewertet werden. An keiner der untersuchten Paletten seien Schäden entstanden. Fazit des Fraunhofer IML: „Zusammengefasst kann festgestellt werden, dass die Ergebnisse aus den vier Palettenprüfungen, mit der EURO H1-Palette insgesamt überraschen. Die Palettenkonstruktion ist überaus stabil und zeigt trotz des rauen Umgangs keine Schwachstellen. Werkstoffliche Eigenschaften ändern sich nicht oder nur wenig trotz der Belastung durch Licht (UV, IR) und chemische Reinigungsmittel. Die Festigkeit und Stabilität der Palette ist auch nach mehr als 12-jährigem Einsatz nahezu unverändert.“
Craemer-Kunststoffpaletten überzeugen im Fraunhofer-Labortest
Der Palettenhersteller Paul Craemer hat gebrauchte Exemplare seiner „EURO H1“-Kunststoffpalette, die in der Fleisch- und Wurstwarenindustrie eingesetzt wird, vom Fraunhofer-Instititut für Materialfluss und Logistik (IML) in Dortmund untersuchen lassen – mit positiven Ergebnissen.