Eine Fusion der beiden großen deutschen Containerreedereien Hapag-Lloyd und Hamburg Süd ist auf absehbare Zeit außer Reichweite. Diese Ansicht vertrat Ottmar Gast, Sprecher der Geschäftsführung von Hamburg Süd, während seiner Rede auf der Mitgliederversammlung des Zentralverbandes der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS) in Hamburg.
Grund: Seit dem Scheitern der letzten Gespräche, das Gast bedauerlich nannte, hätten sich beide Reedereien besonders im Fahrtgebiet Südamerika verstärkt, sodass es kartellrechtliche Bedenken gegen eine Fusion geben könnte. Generell hält der Reedereichef jedoch eine erneute Fusionswelle für sehr wahrscheinlich. Treiber sei die schwache Ertragslage der Branche aufgrund von Überkapazitäten. Diese werde durch die Jagd der Reeder durch Skalenvorteile weiter angeheizt. Gast hält es für falsch, von einer Schifffahrtskrise zu sprechen. Vielmehr befinde sich die Containerschifffahrt inmitten eines Strukturwandels. (hel)