Chaos um Digital-Tachograph eskaliert

19.02.2004 06:00 Uhr

Starttermin wegen fehlender EU-einheitlicher Typgenehmigung infrage gestellt, Frankreich prescht im nationalen Alleingang vor

Brüssel. Die Situation um die EU-weite Einführung des digitalen Tachographen am 5. August hat sich dramatisch zugespitzt. Ein knappes halbes Jahr vorher besitzt noch immer kein Hersteller eine Bauartgenehmigung, was bis spätestens in der ersten Augustwoche 2003 hätte geschehen müssen. Damit sei der Einbau der Black Box in neue LKW und Busse zum Plantermin illusorisch, warnte die EU-Parlamentarierin Brigitte Langenhagen (CDU) die EU-Kommission in einer Anfrage nach einem neuen Startdatum. Die Antwort, man wolle damit bis zur ersten Typgenehmigung warten, kritisierte die Europaabgeordnete aus Cuxhaven als „nebulöse und beschönigende Aussage“, mit der nichts zu retten sei. Zugleich drängt Frankreich darauf, die EU-Staaten sollten den Elektronikschreiber zur Kontrolle der Lenk- und Ruhezeiten der Berufskraftfahrer ab August in Eigenregie einführen können. Dann wäre, befürchtet Langenhagen, ein „Kontrollchaos“ im internationalen LKW-Verkehr perfekt. Aufgeschreckt auch durch Alarmsignale von Geräte- und Chipkartenproduzenten, Regierungsvertretern, Transportgewerbe und Kfz-Industrie erwägt die EU-Behörde jetzt die Einberufung des Tacho-Ausschusses der Länderexperten, um über einen neuen Zeitrahmen zu beraten. (vr/dw)

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