Bundesverkehrsminister Reinhard Klimmt ist wegen der Affäre um den Fußballclub FC Saarbrücken zurückgetreten. Das wurde am Donnerstag bei einer Sondersitzung der SPD-Bundestagsfraktion mitgeteilt. Aus der Fraktion war sein Amtsverzicht gefordert worden. Die Entscheidung über den Rucktritt sei am Mittwochabend bei einem Gesprach mit dem Bundeskanzler und SPD-Parteichef Gerhard Schroder gefallen, hies es. Nachfolger solle der Parlamentarische Staatssekretar im Verkehrsministerium, Kurt Bodewig, werden. Gegen Klimmt war wegen der Affäre ein Strafbefehl über 27.000 Mark ergangen. Zunachst hatte der SPD-Politiker erklart, er werde dies trotz seiner Unschuld akzeptieren. Am Mittwoch kundigte er dann an, Widerspruch einzulegen. Er wolle seine Unschuld vor Gericht beweisen. Schroder hatte zunachst argumentiert, damit habe Klimmt bis zu einem Urteil als unschuldig zu gelten. Aus der SPD wurde aber erklart, mit den moralischen Anforderungen an ein Regierungsmitglied sei schon die Anklage nicht zu vereinbaren. Hintergrund der Affare sind Vorwurfe gegen Klimmt aus seiner Zeit als saarlandischer SPD-Fraktionschef, Ministerprasident und Prasident des Fusball-Clubs 1. FC Saarbrucken. Als Vorsitzender des Zweitligisten soll Klimmt einen Scheinvertrag mit einem Krankenhaus-Manager abgeschlossen haben. Klimmt hatte am Mittwoch betont, dass dieser Vertrag "in Form und Inhalt in Ordnung" gewesen sei. Die Justiz sieht darin jedoch Beihilfe zur Untreue. (dpa)
Bundesverkehrsminister Klimmt zurückgetreten
Nachfolger wird Kurt Bodewig, Parlamentarischer Staatssekretär im Verkehrsministerium