Hamburg. Die Bundesregierung setzt sich auf internationaler Ebene massiv dafür ein, dass sowohl die Menge an klimaschädlichen Abgasen aus dem Schiffsbetrieb als auch die Schädlichkeit der Rückstände nachhaltig verringert wird. Dabei sei sich Berlin allerdings darüber im Klaren, dass es „keine einfachen und schnellen Lösungen geben kann“, sagte Monika Breuch-Moritz, Ministerialrätin im Bundesverkehrsministerium, auf einem Vortrag vor dem Nautischen Verein zu Hamburg. Doch gelte es, keine Zeit zu verlieren. Breuch-Moritz geht davon aus, dass es der IMO (International Maritime Organization) im Frühjahr 2008 gelingen werde, sinnvolle Lösungen im Zusammenhang mit der Anpassung des so genannten MARPOL-Abkommens vorzulegen. Breuch-Moritz betonte, dass – trotz der grundsätzlichen Umweltfreundlichkeit des Massentransportträgers Schiff – von den Schiffsabgasen inzwischen sehr wohl hohe Belastungen für die Umwelt und die Menschen, zumal in Häfen oder in Küstennähe, ausgingen. Im Gegensatz zu anderen Verkehrsträgern habe es die Mineralölindustrie bislang nicht geschafft, im großen Umfang bessere Treibstoffqualitäten für Schiffsmotoren und schiffsbezogene Hilfsaggregate zu produzieren geschweige denn, die Qualität der Treibstoff nachhaltig zu verbessern. Dabei räumte sie ein, dass inzwischen auf der Ostsee und auf der Nordsee Schiffstreibstoff vorgeschrieben sei, der nur noch einen Schwefelgehalt von 1,5 Prozent aufweise – gegenüber 4,5 Prozent Schwefelanteil in anderen Fahrtgebieten. Damit sei zwar ein Anfang gemacht, doch reiche dieser Schritt nicht aus. Die Bundesregierung trete dafür ein, in der Seeschifffahrt statt des umweltschädlichen Schweröls künftig nur noch hochwertige Destillate einzusetzen. Eine weitere Möglichkeit, zu wirksamen, klimaschutzrelevanten Ergebnissen zu kommen, bestehe darin, Abgastechnik an Bord von Schiffen einzubauen, um die Emissionen zu reinigen. Dieser Weg werde vor allem von der Mineralölindustrie favorisiert. Sie begründet ihre Haltung unter anderem damit, dass dadurch Preisexplosionen und Lieferengpässe bei Schiffstreibstoffen vermieden werden können. Denn aufgrund der weiter wachsenden Schiffsflotte weltweit entsteht eine hohe Nachfrage nach Schiffsbrennstoff. (eha)
Bund: Verringerung der Schiffsabgase gefordert
Die Bundesregierung drängt auf ein zügiges Handeln bezüglich der Reduktion von klimaschädlichen Abgasen