Hamburg. Nach monatelangem Gerangel sichert der Bund der Hansestadt Hamburg seine volle Unterstützung bei der umstrittenen Elbvertiefung zu. Wenn das erforderliche Baurecht vorliegt, könnte noch in diesem Jahr mit den Baggerarbeiten begonnen werden, sagte Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) am Montag in Hamburg.
Kritik an dem Projekt kommt vor allem von Umweltschützern, aber auch vom Land Niedersachsen. Eine Sprecherin des Umweltministeriums in Hannover sagte am Montag der Nachrichtenagentur dpa: "Für uns in Niedersachsen hat die Sicherheit der Deiche oberste Priorität." Der Planfeststellungsbeschluss müsse belegen, dass "auch künftige Generationen im Schutz der Deiche leben können". Hamburgs Bürgermeister Christoph Ahlhaus (CDU) zeigte sich erfreut, dass der Bund die Bedeutung des Hamburger Hafens und damit die Elbvertiefung als Aufgabe von nationaler Bedeutung ansehe.
"Die Elbvertiefung ist ein Belang von nationaler Bedeutung und ist nicht nur für die Hamburger wichtig", betonte Ramsauer. Der Hamburger Hafen und die Elbe seien auch für die Südländer wie Bayern und Baden-Württemberg wichtig, da die Wirtschaft ihre Exporte nicht nur über die Mittelmeer-Häfen wie Genua oder Triest abwickeln könne. Nach einem Gespräch mit Ahlhaus im Rathaus betonte: "Ich rechne damit, dass das Planfeststellungsverfahren zeitig abgeschlossen wird und zum Ende dieses Jahres mit den Ausbauarbeiten für die Fahrrinnenanpassung von Unter- und Außenelbe begonnen werden kann, sofern das erforderliche Baurecht vorliegt."
Hamburg bemüht sich seit Jahren um eine weitere Vertiefung der Elbe um einen Meter von der Mündung an der Nordsee bis zum Hafen der Hansestadt. Dadurch soll die Fahrrinne von Schiffen mit einem Tiefgang von 14,5 Metern befahren werden können. Die Kosten des Projekts belaufen sich den Planungen zufolge bislang auf rund 385 Millionen Euro. (dpa)