Die 30-stündige Sperrung der österreichischen Brenner-Autobahn durch Transitgegner ging am Wochenende ohne größere Staus zu Ende. Güterverkehr und Touristen nutzten die Umfahrungen. An der Blockadeaktion nahmen nur etwa 5000 Menschen teil, deutlich weniger als von den Organisatoren erwartet. Der Landeshauptmann von Tirol, Wendelin Weingartner (ÖVP), sagte, die Europäische Union (EU) habe die Verträge über die Begrenzung des Lkw-Transits in Österreich nicht eingehalten. Die vereinbarte Obergrenze auf Basis des Aufkommens von 1991 sei schon um 65 Prozent überschritten. Auch Verkehrsminister Michael Schmid (FPÖ) forderte von der EU, den Transitvertrag einzuhalten. In diesem Fall wäre voraussichtlich ab November keine Transitfahrt durch Österreich mehr möglich. Der Tiroler Landtag verabschiedete eine Resolution, wonach die Zahl der Transitfahrten auch nach dem Jahr 2003 begrenzt werden soll. Der deutsche Verkehrsminister Reinhard Klimmt (SPD) verurteilte die Blockade. Der verkehrspolitische Sprecher der Grünen, Albert Schmidt, äußerte Verständnis.
Brenner-Blockade: Kein Stau – aber Kritik an EU
Geringe Teilnehmerzahl, aber große Wirkung: Alpentransit gerät in die Sackgasse