Bremen. Anlässlich der Mitgliederversammlung des Vereins Bremer Spediteure (VBSp) haben die Spediteure am Preisgebaren der Containerreedereien geübt. Der drastische Verfall der Seefrachtraten im vergangenen Jahr und die ebenso kräftigen Ratenanhebungen zu Beginn dieses Jahres erschwerten es den Spediteuren, verlässliche Angebote gegenüber ihren Kunden abzugeben. Den Kunden sei auch nur schwer zu vermitteln, dass die Reedereien immer neue Zuschläge einführten, deren Bedeutung nicht immer nachvollziehbar sei.
Der stark verteuerte Diesel verhagelt die Ergebnisse der Spediteure, die im landgebundenen Verkehr keine Gleitklauseln mit ihren Kunden vereinbart haben. Immerhin legte der Preis für den Diesel im letzten Jahr um rund 10 Prozent zu und steigt weiter.
Unzufrieden sind die Spediteuren in Bremen mit der Verkehrspolitik des Senats. Der Verein Bremer Spediteure forderte daher eine verlässliche Perspektive zur Fertigstellung der A 281.
Die Weigerung Bremens, an dem Feldversuch für Lang-LKW teilzunehmen oder zumindest den Transitverkehr über die eigenen Autobahnstrecken zu dulden, werde dem Anspruch eines herausragenden Hafen- und Logistikstandortes nicht gerecht.
Der in Planung befindliche Verkehrsentwicklungsplan Bremen 2020/2025 müsse den Wirtschaftsbereich angemessen berücksichtigen, forderte der Vorsitzende des Vereins Bremer Spediteure, Simon Reimer: „Ein Verkehrskonzept für Bremen, das auf Fahrräder setzt und den Wirtschaftsverkehr ausbremst, ist standortschädlich.“
Es gab auch positive Nachrichten: 256 neue Ausbildungsplätze konnten die Bremer Spediteure im vergangenen Herbst besetzen. Dies ist eine Steigerung um über 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. (diwi)