Berlin. Die Bundesregierung will den deutschen Biokraftstofferzeugern wegen zunehmender Billigimporte aus dem Ausland zu Hilfe kommen. Auf einer Konferenz des Landwirtschafts-, Finanz- und Umweltministeriums habe man verabredet, tätig zu werden, hieß es in Regierungskreisen. Zuvor war berichtet worden, viele inländische Produktionsstätten seien existentiell bedroht, da vor allem staatlich begünstigter Biodiesel aus Argentinien und Indonesien den Markt überschwemme.
Branchenvertreter hatten darauf hingewiesen, dass dieser Treibstoff oft nicht den EU-Nachhaltigkeitskriterien entspreche. Sie forderten, solche Produkte dürften nicht mehr als Biokraftstoff verkauft werden. Der Vorstandsvorsitzende des größten deutschen Biodieselerzeugers Verbio, Claus Sauter, wurde mit den Worten zitiert, argentinischer Soja sei selten nach EU-Vorgaben zertifiziert. Es finde „Betrug in großen Stil“ statt. Die Hersteller erlitten Schäden in dreistelliger Millionenhöhe. Die Nationalakademie Leopoldina hatte eine Abkehr von der Förderung der Biokraftstoffe empfohlen. Diese seien längst nicht so umweltfreundlich und energieeffizient wie behauptet. (jök)