Stockholm/Schweden. Um Unfallrisiken zu vermindern, überwachen zehn große Transportunternehmen in Schweden in einem Pilotprojekt ihre Fahrer bei den Touren. Mit eingebauten Computern, die ein Signal an die Zentrale schicken, werden die Geschwindigkeit der LKW und die Anwendung der Sicherheitsgurte registriert. Die Überwachung geschieht während der gesamten Tour. Der kleine Handcomputer schickt ein Warnsignal direkt an den Fahrer und gleichzeitig an seinen Arbeitgeber in der Unternehmenszentrale aus, falls der Fahrer zu schnell fährt. Jede Woche werden die Ergebnisse an einer öffentlichen Anschlagstafel im Unternehmen ausgehangen. Fahrer können nachschauen und sich mit ihren Kollegen vergleichen. Der Versuch ist für die rund 60 LKW Fahrer, die daran teilnehmen, verpflichtend. Dennoch ist die Reaktion größtenteils positiv. „Die Fahrer fahren jetzt deutlich langsamer, das ist sicherer, und wir verbrauchen weniger Treibstoff“, sagt Denis Karlsson von der Kühltransportfirma Götene dem schwedischen Radio SR. Zudem würden die Fahrer dadurch auch weniger Stress bei der Arbeit empfinden. Messungen zeigten bisher, dass 70 Prozent der LKW-Fahrer auf Schwedens Straßen zu schnell fahren und nur ein Drittel Sicherheitsgurte benutzt. Durch die Kontrollmaßnahme soll sich das nun verbessern. Bei Erfolg wird das System eventuell auf die ganze Branche übertragen. (aa)
Big Brother in der Fahrerkabine
Pilotprojekt in Schweden: Transportunternehmen überwachen per Computer das Fahrverhalten ihrer Trucker