Berlin. Der Bundesverband des Deutschen Groß- und Außenhandels (BGA) warnt vor einer Gefährdung des Wachstums wegen fehlender Gütertransportkapazitäten. Die Gütertransportleistung sei in den vergangenen zehn Jahren mit 27 Prozent mehr als doppelt so hoch gewesen wie das Wirtschaftswachstum von rund 13 Prozent, betonte der Vorsitzende des BGA-Verkehrsausschusses, Gerhard Riemann. Zur Entzerrung des Güterverkehrs schlug er die Abschaffung des Fahrverbots für Lkw an Sonn- und Feiertagen vor. Außerdem müssten die Be- und Entladezeiten bei Industrie und Handel erweitert werden. LKW-Leerfahrten sollten durch eine Liberalisierung des Werkverkehrs vermieden werden. Der Bundesverkehr Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) sieht eine Abschaffung des Fahrverbots an Sonn- und Feiertagen mit „großer Skepsis“. „Mit freier Fahrt auf Autobahnen auch an Sonn- und Feiertagen würde die Akzeptanz des LKW in der Öffentlichkeit weiter verschlechtert“, gab BGL-Präsident Hermann Grewer zu bedenken. Da an diesen Tagen keine Auftraggeber aufgesucht werden könnten, bestehe dafür auch keine Notwendigkeit. „Bevor das Sonntagsfahrverbot fällt, sollte der Handel die übliche 4,5 Tage Woche abschaffen, damit die Rampen auch Freitagnachmittag und am Samstag angefahren werden können“, entgegnete Grewer. (jök)
BGA fordert Abschaffung des Sonntagsfahrverbots
Der BGA befürchtet eine Gefährdung des Wachstums durch mangelnde Transportkapazitäten und fordert die Abschaffung des Fahrverbots an Sonn- und Feiertagen – BGL ist skeptisch