Berlin. Umweltsenatorin Katrin Lompscher (Linke) hält trotz einer gelockerten EU-Regelung zur Luftqualität am Start der Berliner Umweltzone Anfang Januar fest. Berlin bleibe in der Pflicht, die Luftbelastung durch Feinstaub und Stickstoffdioxid zu senken, teilte die Senatsverwaltung für Umwelt am Mittwoch mit. Die neue EU- Richtlinie gelte nur, wenn die Städte Maßnahmen gegen die Luftverschmutzung nachweisen könnten. Das Europaparlament hatte am Montag den Kommunen eine Schonfrist eingeräumt, wonach sie bei zu hohen Feinstaub-Werten frühestens 2011 mit Strafen rechnen müssen. „Der EU-Beschluss ändert nichts daran, dass in Berlin die Umweltzone wie geplant startet“, sagte Lompscher. „Eine Aufweichung unserer Maßnahmen im Luftreinhalteplan würde der Gesundheit der Berliner schaden“. Selbst bei vollständiger Umsetzung aller Maßnahmen für eine bessere Berliner Luft werde es schwer, die EU-Grenzwerte bis 2011 in allen verkehrsreichen Straßen einzuhalten. Die Berliner Grünen riefen den Senat auf, noch stärker für Maßnahmen zum Schutz vor Feinstaub zu werben. Die CDU forderte Lompscher dagegen auf, die Umweltzone für alte Fahrzeuge erst ab 2012 einzuführen. Allein die Besitzer von neu angeschafften Autos sollten sich nach CDU-Sicht bereits von 2008 an die Auflagen halten. In die Berliner Umweltzone im inneren S-Bahnring dürfen vom 1. Januar 2008 an nur noch Autos mit einer Umweltplakette fahren. Die Plakette erhalten zum Beispiel Fahrzeuge mit genormten Katalysatoren. Neben Berlin haben bisher 19 weitere deutsche Städte Umweltzonen geplant, die meisten liegen in Baden-Württemberg. Lesen Sie mehr zum Thema Umweltzonen in der kommenden Ausgabe der VerkehrsRundschau VR 50 ab dem 14. Dezember 2007. (dpa)
Berlin hält an Umweltzone fest
Trotz gelockerter EU-Richtlinie will Hauptstadt an Fahrverboten festhalten