Berlin-Brandenburg: Wachsende Bedeutung für Logistik-Branche

Potsdam.Beleg für die Attraktivität des Standortes sei die gute Nachfrage in den drei Güterverkehrszentren (GVZ), die ausgebaut würden. Seit Anfang 2000 nutze die Deutsche Bahn stärker die GVZ, sagte Rüdiger Hage von der zuständigen Infrastruktur- und Projektentwicklungsgesellschaft. Deshalb werde die Gleisanbindung erweitert. Der Standort Großbeeren (Teltow-Fläming) stehe im Ranking der 30 deutschen GVZ auf Platz drei, Wustermark (Havelland) auf Platz vier. Inklusive des Standortes Freienbrink seien in den GVZ fast 100 Unternehmen mit rund 7000 Mitarbeitern tätig. Derzeit sind die Zentren laut Hage zu fast 70 Prozent ausgelastet. Logistik werde wegen der zunehmenden Bedeutung in der Region in Brandenburg als ausgewähltes Branchen-Kompetenzfeld eingestuft. In der Region seien dort rund 154.000 Mitarbeiter beschäftigt. Der Branchenumsatz könne wegen der schwierigen Statistik-Abgrenzung nicht genau beziffert werden, das Wachstum werde auf vier bis sechs Prozent geschätzt. Neue Flächen für Ansiedlungen gibt es laut Junghanns nur auf Anfrage. „Es wird keinesfalls angebotsorientiert gehandelt.“ Die Leistungen der Branche gehen inzwischen weit über die traditionellen Bereiche Transport, Umschlag und Lagerung hinaus. Zum Geschäft gehöre auch die Vorfinanzierung von Waren, berichtete Reinhardt Töpel von der ReiCo Spedition. Ein Vorteil gegenüber Konkurrenten in Osteuropa sei die Fähigkeit, weltweit zu einem vorgegebenen Zeitpunkt die Produkte auszuliefern. Reine Transporte machen Töpel zufolge nur noch 40 Prozent des Geschäfts aus; 35 Prozent seien Lagerhaltung für Kunden und der Rest Dienstleistungen. Die Technische Fachhochschule Wildau unterstützte die Branche in der Vergangenheit mit wissenschaftlichen Erkenntnissen. Von 70 Diplomarbeiten hätten 69 praktische Fragen in Betrieben behandelt, berichtete der Vizepräsident der Fachhochschule, Herbert Sonntag.