Bei den landesweiten Lkw-Kontrollen am Dienstag hat die rheinland-pfälzische Polizei 40 Prozent der überprüften 1920 Fahrzeuge oder das Verhalten ihrer Fahrer beanstandet. Insgesamt seien 832 Verstöße gegen Verkehrs- sowie Lenk- und Ruhezeiten-Vorschriften festgestellt worden, berichtete Innenminister Walter Zuber (SPD). Die Polizeibeamten hätten 428 Anzeigen wegen Ordnungswidrigkeiten erstattet und 282 Verwarnungen erteilt. 67 ausländische Fahrer seien an Ort und Stelle zur Kasse gebeten worden. 19 Stunden am Steuer Der Minister nannte die Beanstandungsquote "immer noch sehr bedenklich". Schließlich seien die Aktionen sogar angekündigt worden. Registriert wurden unter anderem 169 Tempo-Überschreitungen und 154 technische Mängel. In 130 Fällen war die Ladung nicht ausreichend gesichert. In den meisten dieser Fälle stellte die Polizei die Fahrzeuge vorübergehend sicher. Am häufigsten, in 188 Fällen, waren die Lenk- und Ruhezeiten überschritten worden. Ein Fahrer war sogar 19 Stunden ununterbrochen am Steuer. "Zu lange Lenkzeiten überfordern selbst den größten Profi", mahnte Zuber. Die Konzentration lasse nach, dramatische Unfälle seien vorprogrammiert. Bei gravierenden Verstößen gegen die Lenkzeitregeln verordnete die Polizei den kontrollierten Fahrern gleich eine Zwangspause. Rollende Lebensgefahr durch Säure Ein Lkw war in der Westpfalz mit acht Tonnen Sulfaminsäure unterwegs, hatte diese gefährliche Ladung aber nur ungenügend gesichert. In Rheinhessen wurde ein Lastwagen gestoppt, bei dem gleich sechs Reifen ohne ausreichendes Profil beanstandet werden mussten. Minister Zuber: "Schon diese Beispiele zeigen, dass unsere Kontrollen keine Schikane darstellen, sondern leider dringend notwendig sind." Schließlich schadeten die schwarzen Schafe nicht nur ihrem Gewerbe, sondern könnten zur "rollenden Lebensgefahr für sich und andere" werden. (tw/dpa)
Beanstandungsquote bedenklich
Rheinland-Pfalz: 40 Prozent der kontrollierten Lkw beanstandet