Bergisch Gladbach. Die Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) beziffert die notwendige Anzahl von Unternehmen für den Lang-LKW-Feldversuch auf rund einhundert Anmeldungen. So ließen sich die wissenschaftlichen Fragenstellungen zum Feldversuch fundiert beantworten. „Ich denke einhundert Anmeldungen müssten ausreichen, um die meisten Fragen zu beantworten“, erklärte BASt-Präsident Stefan Strick gegenüber der VerkehrsRundschau. „Genau lässt sich dies aber erst sagen, wenn wir wissen, welche Strecken befahren werden, wie die Routenplanung von den Speditionen aussieht, und wie viele unterschiedliche Fahrzeugtypen kommen“, so Strick weiter.
Es gebe bestimmte Erkenntnisse, die man nur mit Fahrzeugen im Einsatz gewinnen könne und es gebe andere Erkenntnisse, wie Brandschutz im Tunnel oder Anprallschutz, die über Simulation und Experimente ermittelt würden, erklärt der BASt-Präsident das Verfahren. Um zu erkennen, mit welcher Ladung die LKW unterwegs sind, brauche man natürlich Erkenntnisse aus der Praxis. Da es fünf unterschiedliche Typen von Lang-LKW gebe, hänge die notwendige Anzahl von Anmeldungen für den Feldversuch auch davon ab, ob alle Typen zum Einsatz kommen. „Aber sicherlich brauchen wir mehr als die sechs bisher angemeldeten Unternehmen, um eine sichere Statistik ableiten zu können“, sagt Strick.
Im Rahmen des Feldversuchs untersucht die Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) im Auftrag des Bundesverkehrsministeriums die möglichen Sicherheitsrisiken, die sich beim Einsatz von Lastkraftwagen mit bis zu 25,25 Meter Länge und bis zu 44 Tonnen zulässiges Gesamtgewicht auf deutschen Straßen ergeben könnten. Die Ergebnisse der Sicherheitsanalyse entscheiden maßgeblich über eine allgemeine Zulassung von Lang-LKW in Deutschland nach dem auf fünf Jahre angelegten Feldversuch. (ak)
Das komplette Interview mit BASt-Präsident Stefan Strick erscheint am 4. Mai in der VerkehrsRundschau-Ausgabe 18/2012.