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Bahnstreik: Sachsens Wettbewerbsposition beschädigt – Spediteure reiben sich die Hände

07.11.2007 17:27 Uhr

Sachsens Unternehmen sehen durch den ab Donnerstag angekündigten 42-stündigen Streik der Lokführer im Güterverkehr ihre Wettbewerbsposition beschädigt.

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Dresden. „Ich warne davor, den Tarifkonflikt zwischen der Bahn und der Gewerkschaft der Lokführer auf dem Rücken der Wirtschaft auszutragen“, teilte der Präsident der Vereinigung der Sächsischen Wirtschaft, Bodo Finger, am Mittwoch mit. Die Wirtschaft vertraue auf eine funktionierende Logistik und stehe gegenüber ihren Kunden auf der ganzen Welt in der Pflicht. Sie dürfe nicht Leidtragende der Auseinandersetzungen sein. In der chemischen Industrie und der Automobilindustrie etwa wurden Vorkehrungen für den Streikfall getroffen. Sofern logistisch und verfahrenstechnisch möglich, seien von Chemieunternehmen Transporte über die Straße oder Kapazitäten bei anderen Schienenunternehmen geordert worden, sagte der Hauptgeschäftsführer Nordostchemie, Paul Kriegelsteiner. Auch bei VW in Zwickau haben die Logistiker nach den Angaben eines Sprechers Vorbereitungen für die Verlagerung von Transporten auf die Straße getroffen. Sollte der Lokführerstreik tagelang anhalten, könne nicht mehr produziert werden und es drohe Kurzarbeit. Porsche Leipzig fertigt pro Tag 180 Fahrzeuge vom Typ Cayenne und ist auf die Lieferung von Karosserien aus dem tschechischen VW-Werk angewiesen, die per Bahn transportiert werden. Schon nach einem Tag könnte die Produktion zum Erliegen kommen, sagte ein Sprecher. Die Sächsischen Binnenhäfen Oberelbe befürchten vor allem Auswirkungen auf den Güterverkehr im Hafen Riesa. Von dort verkehren fünf mal wöchentlich Containerzüge im „Albatros-Express“ zu den Häfen Hamburg und Bremerhaven, sagte Markteingleiterin Diana Lang. Bei Ausfällen seien Firmen in einem Einzugsgebiet von Leipzig bis nach Cottbus, Chemnitz und Zittau betroffen. Sollte der Streikverlauf rechtzeitig bekannt werden, könne reagiert werden. „Dann werden Container gleich zum Weitertransport auf LKW umgeladen, sagte sie. Die Spediteure erwarten ein gutes Geschäft. „Wir werden viel wegschaffen, was die Bahn liegenlässt“, sagte der Sprecher des Verkehrsgewerbeverbandes, Michael Lohse. Mit Blick auf die Lokführer sagte er: „Die Kollegen müssen sich darauf einstellen, dass das, was einmal auf die Straße verlagert wird, nur schwer auf die Schiene zurückkommt.“

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