Bei der geplanten europäischen Bahnliberalisierung bahnt sich ein Streit an zwischen dem EU-Parlament und den großen Bahngesellschaften. Die Mehrheit der EU-Abgeordneten ist für eine unternehmerische Trennung von Netz und Fahrbetrieb, doch die Bahngesellschaften wehren sich dagegen. Nach dpa-Informationen wollen die Deutsche Bahn AG sowie die Staatsbahnen aus Frankreich, Italien, Österreich, der Schweiz und Luxemburg einen Beschluss des EU-Parlaments zur Ausgliederung des Netzes verhindern. In einem gemeinsamen Brief wollen sie die EU-Abgeordneten und die EU-Kommission vor der Abstimmung vor einer "großen Fehlentscheidung" warnen. Die Bahnen befürchten von einer Trennung Nachteile für die Sicherheit und Koordinierung sowie sinkende Fahrweginvestitionen. Auch werde die angestrebte Standardisierung der europäischen Netze behindert. Die Befürworter glauben aber, dass ohne Zerschlagung der Netzmonopole kein diskriminierungsfreier Wettbewerb auf der Schiene möglich ist. (dpa)
Bahnen gegen Trennung von Netz und Traktion
Bahngesellschaften wollen EU-Abgeordnete vor Fehlentscheidung warnen