Die Modernisierung des Schienennetzes in Deutschland wird sich um mindestens ein Jahrzehnt verzögern. Auf Grund des Sparkurses bei der Bahn und rückläufiger Bundesmittel für die Schieneninfrastruktur konzentriert sich die Deutsche Bahn (DB) auf Investitionen in das bestehende Netz. Statt des Neubaus sollen zunächst in den kommenden drei Jahren jeweils sechs Milliarden Mark in das Bestandsnetz investiert werden. Dieses umfasst etwa 25.000 Kilometer des insgesamt 40.000 Kilometer langen Schienennetzes. Wegen des Rückgangs der Bundeszuschüsse sieht die Bahn offenbar keine Chance, die im Verkehrswegeplan von 1992 vorgesehenen Projekte zu realisieren. Nach der Bahnreform 1994 hatte der Bund zunächst noch jährlich neun Milliarden Mark zugesagt. Davon stellt der Bund derzeit zwei Drittel zur Verfügung. Für 2004 rechne die Bahn nur noch mit bis zu 3,8 Milliarden Mark aus dem Verkehrsetat. Der Verkehrswegeplan enthält über 70 Schienenvorhaben für den Zeitraum 1992 bis 2012. Viele Projekte wurden noch nicht einmal begonnen.
Bahn: Modernisieren statt neu bauen
Bis 2003 will die Bahn jährlich sechs Milliarden Mark in das Bestandsnetz investieren.