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BAG-Sonderbericht: Fahrermangel ist hausgemacht

29.05.2007 17:20 Uhr

Unternehmen investieren zu wenig in die Ausbildung des eigenen Nachwuchses: Studie belegt Engpässe bei LKW-Fahrern

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Köln. Der aktuell diskutierte Fahrermangel ist hausgemacht. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung des Bundesamts für Güterverkehr (BAG). Die Unternehmen investieren demnach zuwenig in die eigene Nachwuchsaus- und Weiterbildung. Die aktuelle Fahrpersonalsituation im deutschen Güterkraftverkehrsgewerbe war in den vergangenen Monaten wiederholt Gegenstand der öffentlichen und politischen Diskussion. Im Auftrag des Bundesverkehrsministeriums hat das BAG vor diesem Hintergrund die aktuelle Lage in Deutschland näher untersucht. Nach Ergebnissen der Studie führen der konjunkturelle Aufschwung und das altersbedingte Ausscheiden einer zunehmenden Anzahl von Fahrern aus dem Berufsleben zu einem gestiegenen Bedarf der Unternehmen an LKW-Fahrern. Auch die geänderten Sozialvorschriften, etwa die neuen EU-weit gültigen Lenk- und Ruhezeiten, führen zu einer zusätzlichen Fahrpersonal-Nachfrage. Dabei offenbaren sich in Deutschland regionale und sektorale Engpässe bei der Versorgung mit geeigneten Fahrern. Dies zeigt sich nach BAG-Angaben insbesondere bei Unternehmen, die ihren wirtschaftlichen Schwerpunkt im Güterfernverkehr haben. Ein flächendeckender Fahrpersonalmangel in Deutschland besteht nach Einschätzung des Bundesamtes bislang jedoch nicht. Angesichts der Vielzahl arbeitsloser Kraftfahrer beklagen zahlreiche Unternehmen weniger einen quantitativen als vielmehr einen qualitativen Mangel an Fahrern. Gemeint ist damit jedoch meist ein Mangel an wünschenswerten persönlichen Eigenschaften wie Arbeits- und Leistungsbereitschaft auf Seiten der Fahrer. Angesichts der gegenwärtigen Altersstruktur der aktiven Fahrer wird der Fahrpersonalbedarf des Gewerbes in den kommenden Jahren weiter ansteigen. Um dieser Entwicklung zu begegnen, sollte mehr Augenmerk auf den eigenen Nachwuchsaufbau gelegt werden. Hier sieht das BAG große Defizite: Bislang wurde seitens des Gewerbes lediglich in geringem Umfang selbst ausgebildet. Sollte es nicht gelingen, die Arbeitsbedingungen und das Image des Kraftfahrers in der Öffentlichkeit nachhaltig zu verbessern und die Attraktivität des Berufsbildes für Berufseinsteiger insgesamt zu steigern, sei mit einer Verschärfung der Situation zu rechnen. Kurzfristig mahnt das Bundesamt an, die aktuellen Angebote am Arbeitsmarkt besser auszuschöpfen. Örtlich positive Beispielen würden zeigen, dass der Dialog zwischen Gewerbe und Arbeitsverwaltung intensiviert oder gar neu belebt werden müsse. (sb)

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