Prag/Dresden. Tschechien droht wegen angeblicher Verstöße gegen EU-Normen bei den Autobahngebühren ein Verfahren der Europäischen Kommission. Das habe der für Verkehr zuständige EU-Kommissar Jacques Barrot dem tschechischen Verkehrsminister Milan Simonovsky mitgeteilt, meldete die Prager Nachrichtenagentur CTK am Dienstag. Nach Ansicht der Kommission hält Tschechien eine EU-Richtlinie nicht ein, die das Preisverhältnis zwischen Tages- und Jahresvignetten regelt. Zudem werde bemängelt, dass es für tschechische Fernstraßen entgegen gültiger EU-Bestimmungen keine Wochen- und Monatsmarken gebe, sondern nur Vignetten für 15 Tage und zwei Monate. Ein solches EU-Verfahren könne in etwa zwei Jahren vor dem Europäischen Gerichtshof enden, hieß es. Bis dahin will Tschechien jedoch bereits ein satelliten- oder mikrowellengestütztes LKW-Mautsystem mit Kilometerabrechnung einführen. Vorerst werde sich an der Praxis in Tschechien nichts ändern, sagte Simonovsky. (dpa)
Autobahngebühren: Tschechien droht Ärger aus Brüssel
EU-Kommission bemängelt, dass die Richtlinie, die das Preisverhältnis zwischen Tages- und Jahresvignetten regelt, nicht eingehalten wird