Kiel. Neue EU-Bestimmungen zu den Ruhezeiten von Lastwagenfahrern werden nach den Worten von Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Dietrich Austermann die Straßen sicherer machen. Die maximale Lenkzeit wird von April an auf 56 Stunden pro Woche begrenzt. „Die neuen Regelungen dürften geeignet sein, das Sicherheitsrisiko auf ein noch geringeres Maß zu reduzieren“, sagte der CDU-Politiker im dpa-Gespräch. „Allerdings sehe ich zugleich das Problem, dass die Neuregelung noch größere Schwierigkeiten bei der Anwerbung von qualifiziertem Personal auslösen dürfte.“ Denn je weniger Stunden am Steuer bezahlt würden, desto geringer könne der Lohn sein. Während bisher in erster Linie die Fahrer bei Überschreitungen zur Rechenschaft gezogen wurden, schaffe die Änderung aus Brüssel nun auch mehr Gerechtigkeit, sagte Austermann. „Zu begrüßen ist bei der Neuregelung, dass künftig auch diejenigen zur Rechenschaft gezogen werden können, die für die Zeit- und Ablaufpläne verantwortlich sind. Das betrifft Unternehmer, Subunternehmer und andere Verantwortliche für die Zeit- und Toureneinteilung.“ Zusätzliche Rastplätze sind nach Erwartung des Ministers im Norden nicht nötig: „In Schleswig-Holstein entstünde nach meiner Einschätzung kein zusätzlicher Bedarf.“ Für die Logistikbranche könnte die neue Gesetzgebung einen Zuwachs an Arbeitsplätzen bedeuten, sagte Austermann. „Die Versuchung, die jetzigen Regelungen zu missachten, wird für manchen möglicherweise größer, wenn andere Unternehmen, die leichtfertiger mit Sicherheitsbestimmungen umgehen, in den Markt drängen.“ Rein rechnerisch müsste sich allerdings ein Zuwachs an Personal bei den Logistik-Unternehmen ergeben, wenn die Lieferungen auch in Zukunft pünktlich ankommen sollen. (dpa)
Austermann: Neue Lenk- und Ruhezeiten machen Straßen sicherer
Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Dietrich Austermann befürchtet aufgrund der Neuregelung Schwierigkeiten bei der Anwerbung von qualifiziertem Personal